Wut vedische Psychologie

Wut

Wie bändige ich meinen Zorn, meine Wut?

Ich bin wütend auf einen Freund von mir, der mich vor ein paar Wochen verraten hat, indem er zu jemandem, der mir sehr viel bedeutet, hinter meinem Rücken unwahre Dinge über mich erzählt hat. Auch wenn ich meinem Freund gegenüber nicht direkt reagiert habe, spüre ich, wie innerlich noch die Wut kocht. Wie kann ich mit diesem Zorn umgehen?

Wut vergiftet dich meistens selbst

Zorn ist wie Feuer. Er verbrennt dich zuerst, bevor du überhaupt Pläne schmiedest oder gar zur Tat schreitest, der Person auf die du wütend bist zu schaden. Wütend zu sein und daran festzuhalten ist genauso wie Gift zu trinken und dabei zu glauben, dies würde der Person schaden, auf die du wütend bist. Es ist also sehr gut, dass du dir deiner Wut bewusst bist und daran arbeiten willst, sie zu beseitigen.

Im Zorn ist dein Geist davon geprägt, Pläne gegen diese Person zu schmieden: wie kann ich diesen Typ zerschmettern? Wie auf einer Ringstraße, fährt dein Geist immerzu und endlos in derselben Spur im Kreis herum. Dies zeigt, dass unser Denken durcheinander geraten ist. Wir sehen die Dinge durch unsere eigene, getrübte Linse. Dein Geist reagiert nur instinktiv auf die Situation, was nicht hilfreich ist. Wir begehen einen Fehler in unserer Wahrnehmung und dann treffen wir die falschen Entscheidungen und führen die falschen Handlungen aus, beruhend auf diesem Missverständnis. Die Jiva Vedische Psychologie hilft uns dabei verstehen zu lernen, warum unser Geist sich so verhält wie er es tut, und auch was man dagegen tun kann.

In unseren praktischen Workshops werden wir die Wirkmechanismen des Geistes aufzeigen, um verstehen zu lernen, warum er sich auf bestimmte Weise verhält. Heute werden wir dir zunächst anhand der nachfolgenden praktischen Übung erklären, wie du mit dem Geist umgehen kannst, wenn er durch Wut aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Praktische Übung:

Du kannst deine Intelligenz oder Buddhi einsetzen, um deiner Wut ein Ende zu setzen. Deine Buddhi hilft dir dabei, dich der Wut bewusst zu werden und sie dann aktiv zu bearbeiten, damit du nicht ihr Sklave bleibst. Wenn Wut nicht bewusst erkannt und verarbeitet wird, staut sie sich im Inneren an und drückt sich dann auf andere Art und Weise aus. Dies kann in Form von Wutausbrüchen, Sodbrennen oder mannigfaltigen anderen Manifestationen geschehen. Sie muss also irgendwie losgelassen werden. Hier wäre eine Möglichkeit:

Du kannst versuchen, einen wütenden Brief zu schreiben. In dem Brief lässt du all deine groben Gefühle zu. Konzentriere dich in dem Brief auf deine Gefühle und nicht so sehr auf die Handlungen der anderen Person, die du ohnehin nicht ändern kannst. Schreibe konkret, was sie getan hat und wie du dich dabei gefühlt hast. Schreibe nicht, was du darüber gedacht hast, was sie getan hat, denn diese Geschichte rast bereits viel zu lange durch deinen Kopf. Lass dich in grobe Gefühle fallen, mit Worten wie: verraten, rasend vor Wut, unwichtig, feindselig, enttäuscht, wütend, verletzt, angewidert. Gefühle sind formbar – sie können sich so schnell wandeln wie der Wind sich dreht. Wenn du also bereit bist, einen ehrlichen Blick auf deine Gefühle zu werfen, bei ihnen zu bleiben und sie zu durchschauen, kann dir das deinem Kopf bereits eine gewisse Erleichterung geben.

Nachdem du deinen wütenden Brief fertiggestellt hast, besorge dir sodann ein Bild von dieser Person, oder versuche ein Bild von ihr in deinem Kopf zu visualisieren. Hol dir einen Stuhl und bring ihre Energie (und/oder Bild) in diesen Stuhl. Setze dich nun auf einen weiteren Stuhl genau gegenüber, und blicke direkt auf den Stuhl. Nun lies ihr den Brief laut vor, lass deine wahren Gefühle heraus. Möglicherweise musst du ihn mehrmals vorlesen, um wirklich mit deiner Wut in Kontakt zu kommen. Lass dich deine Wut in deiner Stimme zu hören. Lass sie heraus! Wenn du mit dem Vorlesen fertig bist, bringe den Brief an einen sicheren Ort und verbrenne ihn. Schaue aufmerksam zu, wie deine giftige Wut, die vormals in dir gebrannt hatte, jetzt außerhalb von dir verbrennt.

Vedische Psychologie Babaji und Joshika
Babaji und Joshika

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Dieser Artikel wurde von der Seite http://jiva.org übersetzt. Vielen Dank für die freundliche Genehmigung! Hier der Link zum Originalartikel: http://jiva.org/psychology/on-anger/

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