
Liebe Besucher,
Liebe Devotees,
nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.
Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.
Ich freue mich auf einen regen Austausch.
Euer Vedanta
264 Semester "Grundstudium"
Zitat von Vedanta am 1. Juni 2017, 16:05 UhrDie Veden
„Hinduismus“, 4. Teil
SH Shri Satyanarayana Dasa Babaji MaharajaHeute werde ich über die Grundlage von Schriften sprechen, auf denen der Hinduismus fußt. Wie ihr wisst, beruhen die meisten Weltreligionen auf Schriften, auf einem Buch. Genau das bedeutet eigentlich das Wort Bibel, nämlich „Das Buch“. Im Hinduismus bilden die Veden ein großes Sammelbecken des Wissens. Das Wort Veda ist von dem Wort Vit abgeleitet, das wiederum verschiedene Bedeutungen hat. Es bedeutet: „Das, was dich zum Ziel bringt“, „Wissen“, „Liebe die du erreichst“ [? akustisch nicht klar].
Der Grundgedanke ist nämlich der:
Wir als Menschen haben
eine ganz besondere Fähigkeit
die uns einzigartig macht.Und diese Fähigkeit besteht darin, Wissen zu erwerben und in der Lage zu sein, es anderen zu weiter zu vermitteln. Andere Lebewesen, Tiere, Vögel und Meerestiere haben auch etwas Wissen, aber es ist halt sehr, sehr begrenzt. Darüber hinaus können sie es nicht weitergeben.
Schau dir die Hunde an.
Wie sie jetzt leben und
die Art und Weise wie sie essen.
Das haben sie auch schon vor 5.000 Jahren getan.Und man kann vorhersagen, dass sie nach weiteren 5.000 Jahren genau dasselbe tun werden. Es gibt keinen Fortschritt. Das einzige ist, dass Darwin meint, dass sie sich zu Menschen fortentwickeln können. Aber innerhalb der Spezies Hund bleibt alles unverändert. Aber als Menschen wissen wir, dass wir uns so sehr verändert haben. Die Art und Weise, wie damals unsere Vorfahren gelebt, gegessen und die Gesellschaft strukturiert haben, war viel anders als das, was wir heute tun. Die Fülle an Wissen und die Art des Wissens, was sie hatten, war anders. Es gibt also Veränderung und der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass wir die Fähigkeit haben, Wissen von einer Generation auf die nächste Generation zu übertragen.
Wir können Wissen weitergeben.
Ähnlich wurden die Veden weitergereicht und ursprünglich wurden sie von Gott gegeben. Das ist der traditionelle Glaube. Es gibt zwei Auffassungen bezüglich der Herkunft der indischen Schriften - eine ist der traditionelle Glaube, die andere ist der moderne Glaube der Gelehrsamkeit. Zumindest aber sind sich die Gelehrten darin einig:
Der Rig-veda
ist die älteste Schrift der Welt.
Es gibt nichts Älteres als diesen.Dem stimmen alle zu. Dennoch gibt es mannigfaltige Theorien darüber, wann sie entstanden sind. Manche meinen 1.500 v. Chr., andere behaupten 3.000 v. Chr., und wieder andere sprechen gar von 10.000 v. Chr. Verschiedene Arten von Theorien wurden auf Grundlage der Sprachenanalyse aufgestellt, und auch auf Grundlage diverser astronomischer Daten, die den Veden entnehmbar sind. Sie versuchen sich an einer Datierung, indem sie schlussfolgern: „das ist schon vor vielen tausend Jahren passiert, also muss es um diese Zeit sein“. Dies sind ein paar Methoden, mit denen sie die Zeit versuchen zu datieren. Traditionell aber glauben wir, dass die Veden tatsächlich direkte Offenbarungen Gottes gegenüber Brahma, dem ersten Erschaffer der Welt waren. Ausgehend von ihm wurde das Wissen dann weiter übermittelt. Deshalb werden Veden auch Shruti genannt: „das, was gehört wurde“.
Ursprünglich
gab es keine Tradition
den Veda niederzuschreiben.
Du musstest ihn einfach hören und ihn dann
deinem Gedächtnis anvertrauen.Du gehst also zum Guru, er wird dich lehren, du hörst genau zu, wiederholst es, und dann behältst du es einfach in deinem Kopf. Für lange Zeit über wurden die Veden nie in Buchform präsentiert. Deshalb ist es ehrlich gesagt schwer zu sagen, wann sie entstanden sind, weil wir nicht wissen, für wie viele Jahrhunderte sie mündlich überliefert wurden. Diese Tradition dauerte bis vor Kurzem an. Es war Max Müller, der die Veden das erste Mal druckte, zuvor waren sie nicht gedruckt wurden. Das ist der Grund, warum sie Shruti und Veda heißen, weil sie den Wissensbestand bilden.
Es gibt in Indien viele, viele Schriften und sie sind in erster Linie in zwei Kategorien unterteilt, die eine heißt Shruti oder der Veda und die andere heißt Smriti. Smriti bedeutet wörtlich Rückbesinnung, Erinnerung. Die Smritis wurden von Weisen niedergeschrieben, die die Veden wiederum von Brahma erhielten, der ersten Person, die sie sie empfing. Brahma hatte 10 Söhne, die alle Weise waren, und diese lehrte er die Veden.
Als die Menschheit fortschritt, wurde der Veda geteilt.
Es ergab sich die Notwendigkeit dafür, weil der Veda eigentlich ziemlich komplex zu verstehen ist, und es werden darin vielfältige Gebete, Rituale, Yajnas und dergleichen erwähnt. Auf der Grundlage des Veda, gepaart mit dem Verständnis deren zu Grunde liegendem Sinn und Zweck, erstellten die Weisen daher Bücher, die Smritis genannt werden, damit auch der Durchschnittsbürger verstehen kann, was zu tun ist. So entstanden also die Smritis, die ebenfalls maßgebend waren. Der Veda jedoch bildete die oberste Autorität. Wenn es zufällig einen Konflikt zwischen Smriti und Veda gab, wurde stets dem Veda der Vorrang gegeben. Andererseits war natürlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie sich gegenseitig widersprachen, nur sehr gering, weil ja die Smritis eben auf der Basis des Veda niedergeschrieben wurden. Dies sind die beiden hauptsächlichen Unterteilungen, und wir werden später darüber reden, was in den Smritis drinsteht und was denn eigentlich der Veda ist. Der Veda war ursprünglich nur einer, aber dann wurde er in vier geteilt, um sein Verständnis zu erleichtern, denn in dem Maße, wie die Menschheit fortschritt, verminderte sich im Laufe der Zeit auch deren Gedächtniskraft.
Wir denken
wir seien besser dran als je zuvor.
Aber eigentlich ist unser Gedächtnis viel schwächer
als jenes, über das unsere Vorfahren verfügten.In Indien gibt es auch heute immer noch Menschen, die ein erstaunliches Erinnerungsvermögen aufweisen. Ihr wäret schlicht sprachlos, wenn ihr erleben könntet, was sie alles im Kopf behalten können.
Es gibt Leute in Indien
die wissen alles auswendig.
Sie zitieren sogar das gesamte
Mahabharata [200.000 Verszeilen],
die Bhagavad Gita und die Puranas.Und sie werden dir genau sagen "in diesem Kapitel, dieser Shloka". Man fragt sich dabei ernsthaft: „Hat der womöglich etwas hinter seiner Hand, wo er drauf schaut und abliest, oder wie ist das möglich? [Lachen im Publikum].
Früher verfügten die Leute über ein geradezu verblüffendes Gedächtnis. Aber im Laufe der Zeit schwanden unsere Fähigkeiten dahin. So zumindest der indische Glaube.
Die allgemein verbreitete Meinung ist,
dass wir uns nach OBEN bewegen.
Aber nach indischer Auffassung
bewegen wir uns nach UNTEN.Die menschliche Leistungsstärke, intellektuelle Begabung, Gedächtnis und sogar körperliche Kraft, wurden alle im Laufe der Zeit stark geschmälert.
Wenn man in den heiligen Schriften
Beschreibungen der damaligen Menschen liest
- Sie waren wie Superman!
Sie hatten wesentlich mehr Kräfte wie wir heute,
auch in körperlicher Hinsicht.Die jüngste Geschichte mag da etwas Anderes erzählen. Während der Olympischen Spiele beispielsweise, wird ja ein Rekord nach dem anderen gebrochen - und das kann in einer kurzen Zeitspanne durchaus seine Gültigkeit haben. Aber wenn man eine größere Zeitspanne von beispielsweise 10.000 Jahren oder 50.000 Jahren nimmt, dann geht es abwärts. Zumindest in Bezug auf Gedächtniskraft kann man das sicherlich so festhalten. Heutzutage muss man sich schließlich auch nichts mehr merken.
„Wenn du es nicht nutzt, verlierst du es!“
Früher hatten sie keine Bücher, daher mussten sie natürlich ihr Wissen auswendig lernen und deshalb hatten Sie ein so gutes Gedächtnis. Jetzt haben wir alles auf dem Computer, wir müssen uns gar nichts mehr merken, also verlieren wir diese Fähigkeit. Die Wissenschaft sagt, dass 95 % unseres Gehirns nicht verwendet wird. Das, was wir in unserem Alltag nutzen, sind maximal 5 % und der Rest liegt brach - so habe ich das zumindest gelesen. Wenn sich also nach Darwins Theorie dieses [große Gedächtnis] entwickelt hat, müsste es doch irgendwann einmal benutzt worden sein, denn nichts entwickelt sich schließlich unnütz. Wir müssen es benutzt haben, und jetzt verwenden wir es weniger. Das bedeutet, früher haben die Menschen ihr Gehirn ausgiebiger verwendet. Ich weiß nicht, wie die Erklärung aus Sicht der Neurowissenschaften lautet, aber das ist meine Vermutung, dass sie es irgendwann einmal benutzt haben, denn auch nach Darwins Evolution entwickeln sich neue Fähigkeiten, weil wir sie brauchen, entweder weil sich die Umgebungsbedingungen verändert haben, oder was auch immer. Und wenn eine solche Fähigkeit jetzt nicht benutzt wird, bedeutet das, dass sie früher benutzt wurde. Warum sonst sollte sie überhaupt existieren?
In jedem Fall sind die Veden voluminös, sie sind sehr umfangreich. In der Tat sind die indischen Schriften so gewaltig, dass selbst dann, wenn man alles stehen und liegen lässt, um nur noch zu studieren, ein Leben nicht genug ist. Du musst ein paar Mal geboren werden, um den gesamten Lernstoff zu bewältigen. Jemand hat es einmal nachgerechnet:
Es dauert 132 Jahre
um die Veden nur durchzulesen.Das ist eine lange Zeit. Natürlich berücksichtigt dies nicht einmal die verschiedenen Kommentare und die Kommentare zu den Kommentaren. Die Veden sind vier an der Zahl und sie werden aufgezählt als
Rig-veda
Yajur-veda
Sama-veda
Atharva-veda
Jeder Veda ist in vier Untergruppen gegliedert. Diese Unterteilungen lauten
Samhita
Brahmana
Aranyaka
Upanishad
Es gibt vier Samhitas und viele Brahmanas, Aranyakas und Upanishaden. Das wird insgesamt ganz schön voluminös. Und wie gesagt schließt das noch nicht die vielen Kommentare mit ein. Alles in Indien hat seinen Kommentar, denn das Original zu verstehen ist heute sehr schwierig. Und es gibt Kommentare zu Kommentaren, um es noch eingehender zu erklären. Auch dies verdeutlicht noch einmal, dass unsere Fähigkeit zu Begreifen in den Keller abgesunken ist. Damals haben die Leute gelesen und gleich alles verstanden. Später musste es ihnen dann noch zusätzlich erklärt werden.
Die Veden
„Hinduismus“, 4. Teil
SH Shri Satyanarayana Dasa Babaji Maharaja
Heute werde ich über die Grundlage von Schriften sprechen, auf denen der Hinduismus fußt. Wie ihr wisst, beruhen die meisten Weltreligionen auf Schriften, auf einem Buch. Genau das bedeutet eigentlich das Wort Bibel, nämlich „Das Buch“. Im Hinduismus bilden die Veden ein großes Sammelbecken des Wissens. Das Wort Veda ist von dem Wort Vit abgeleitet, das wiederum verschiedene Bedeutungen hat. Es bedeutet: „Das, was dich zum Ziel bringt“, „Wissen“, „Liebe die du erreichst“ [? akustisch nicht klar].
Der Grundgedanke ist nämlich der:
Wir als Menschen haben
eine ganz besondere Fähigkeit
die uns einzigartig macht.
Und diese Fähigkeit besteht darin, Wissen zu erwerben und in der Lage zu sein, es anderen zu weiter zu vermitteln. Andere Lebewesen, Tiere, Vögel und Meerestiere haben auch etwas Wissen, aber es ist halt sehr, sehr begrenzt. Darüber hinaus können sie es nicht weitergeben.
Schau dir die Hunde an.
Wie sie jetzt leben und
die Art und Weise wie sie essen.
Das haben sie auch schon vor 5.000 Jahren getan.
Und man kann vorhersagen, dass sie nach weiteren 5.000 Jahren genau dasselbe tun werden. Es gibt keinen Fortschritt. Das einzige ist, dass Darwin meint, dass sie sich zu Menschen fortentwickeln können. Aber innerhalb der Spezies Hund bleibt alles unverändert. Aber als Menschen wissen wir, dass wir uns so sehr verändert haben. Die Art und Weise, wie damals unsere Vorfahren gelebt, gegessen und die Gesellschaft strukturiert haben, war viel anders als das, was wir heute tun. Die Fülle an Wissen und die Art des Wissens, was sie hatten, war anders. Es gibt also Veränderung und der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass wir die Fähigkeit haben, Wissen von einer Generation auf die nächste Generation zu übertragen.
Wir können Wissen weitergeben.
Ähnlich wurden die Veden weitergereicht und ursprünglich wurden sie von Gott gegeben. Das ist der traditionelle Glaube. Es gibt zwei Auffassungen bezüglich der Herkunft der indischen Schriften - eine ist der traditionelle Glaube, die andere ist der moderne Glaube der Gelehrsamkeit. Zumindest aber sind sich die Gelehrten darin einig:
Der Rig-veda
ist die älteste Schrift der Welt.
Es gibt nichts Älteres als diesen.
Dem stimmen alle zu. Dennoch gibt es mannigfaltige Theorien darüber, wann sie entstanden sind. Manche meinen 1.500 v. Chr., andere behaupten 3.000 v. Chr., und wieder andere sprechen gar von 10.000 v. Chr. Verschiedene Arten von Theorien wurden auf Grundlage der Sprachenanalyse aufgestellt, und auch auf Grundlage diverser astronomischer Daten, die den Veden entnehmbar sind. Sie versuchen sich an einer Datierung, indem sie schlussfolgern: „das ist schon vor vielen tausend Jahren passiert, also muss es um diese Zeit sein“. Dies sind ein paar Methoden, mit denen sie die Zeit versuchen zu datieren. Traditionell aber glauben wir, dass die Veden tatsächlich direkte Offenbarungen Gottes gegenüber Brahma, dem ersten Erschaffer der Welt waren. Ausgehend von ihm wurde das Wissen dann weiter übermittelt. Deshalb werden Veden auch Shruti genannt: „das, was gehört wurde“.
Ursprünglich
gab es keine Tradition
den Veda niederzuschreiben.
Du musstest ihn einfach hören und ihn dann
deinem Gedächtnis anvertrauen.
Du gehst also zum Guru, er wird dich lehren, du hörst genau zu, wiederholst es, und dann behältst du es einfach in deinem Kopf. Für lange Zeit über wurden die Veden nie in Buchform präsentiert. Deshalb ist es ehrlich gesagt schwer zu sagen, wann sie entstanden sind, weil wir nicht wissen, für wie viele Jahrhunderte sie mündlich überliefert wurden. Diese Tradition dauerte bis vor Kurzem an. Es war Max Müller, der die Veden das erste Mal druckte, zuvor waren sie nicht gedruckt wurden. Das ist der Grund, warum sie Shruti und Veda heißen, weil sie den Wissensbestand bilden.
Es gibt in Indien viele, viele Schriften und sie sind in erster Linie in zwei Kategorien unterteilt, die eine heißt Shruti oder der Veda und die andere heißt Smriti. Smriti bedeutet wörtlich Rückbesinnung, Erinnerung. Die Smritis wurden von Weisen niedergeschrieben, die die Veden wiederum von Brahma erhielten, der ersten Person, die sie sie empfing. Brahma hatte 10 Söhne, die alle Weise waren, und diese lehrte er die Veden.
Als die Menschheit fortschritt, wurde der Veda geteilt.
Es ergab sich die Notwendigkeit dafür, weil der Veda eigentlich ziemlich komplex zu verstehen ist, und es werden darin vielfältige Gebete, Rituale, Yajnas und dergleichen erwähnt. Auf der Grundlage des Veda, gepaart mit dem Verständnis deren zu Grunde liegendem Sinn und Zweck, erstellten die Weisen daher Bücher, die Smritis genannt werden, damit auch der Durchschnittsbürger verstehen kann, was zu tun ist. So entstanden also die Smritis, die ebenfalls maßgebend waren. Der Veda jedoch bildete die oberste Autorität. Wenn es zufällig einen Konflikt zwischen Smriti und Veda gab, wurde stets dem Veda der Vorrang gegeben. Andererseits war natürlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie sich gegenseitig widersprachen, nur sehr gering, weil ja die Smritis eben auf der Basis des Veda niedergeschrieben wurden. Dies sind die beiden hauptsächlichen Unterteilungen, und wir werden später darüber reden, was in den Smritis drinsteht und was denn eigentlich der Veda ist. Der Veda war ursprünglich nur einer, aber dann wurde er in vier geteilt, um sein Verständnis zu erleichtern, denn in dem Maße, wie die Menschheit fortschritt, verminderte sich im Laufe der Zeit auch deren Gedächtniskraft.
Wir denken
wir seien besser dran als je zuvor.
Aber eigentlich ist unser Gedächtnis viel schwächer
als jenes, über das unsere Vorfahren verfügten.
In Indien gibt es auch heute immer noch Menschen, die ein erstaunliches Erinnerungsvermögen aufweisen. Ihr wäret schlicht sprachlos, wenn ihr erleben könntet, was sie alles im Kopf behalten können.
Es gibt Leute in Indien
die wissen alles auswendig.
Sie zitieren sogar das gesamte
Mahabharata [200.000 Verszeilen],
die Bhagavad Gita und die Puranas.
Und sie werden dir genau sagen "in diesem Kapitel, dieser Shloka". Man fragt sich dabei ernsthaft: „Hat der womöglich etwas hinter seiner Hand, wo er drauf schaut und abliest, oder wie ist das möglich? [Lachen im Publikum].
Früher verfügten die Leute über ein geradezu verblüffendes Gedächtnis. Aber im Laufe der Zeit schwanden unsere Fähigkeiten dahin. So zumindest der indische Glaube.
Die allgemein verbreitete Meinung ist,
dass wir uns nach OBEN bewegen.
Aber nach indischer Auffassung
bewegen wir uns nach UNTEN.
Die menschliche Leistungsstärke, intellektuelle Begabung, Gedächtnis und sogar körperliche Kraft, wurden alle im Laufe der Zeit stark geschmälert.
Wenn man in den heiligen Schriften
Beschreibungen der damaligen Menschen liest
- Sie waren wie Superman!
Sie hatten wesentlich mehr Kräfte wie wir heute,
auch in körperlicher Hinsicht.
Die jüngste Geschichte mag da etwas Anderes erzählen. Während der Olympischen Spiele beispielsweise, wird ja ein Rekord nach dem anderen gebrochen - und das kann in einer kurzen Zeitspanne durchaus seine Gültigkeit haben. Aber wenn man eine größere Zeitspanne von beispielsweise 10.000 Jahren oder 50.000 Jahren nimmt, dann geht es abwärts. Zumindest in Bezug auf Gedächtniskraft kann man das sicherlich so festhalten. Heutzutage muss man sich schließlich auch nichts mehr merken.
„Wenn du es nicht nutzt, verlierst du es!“
Früher hatten sie keine Bücher, daher mussten sie natürlich ihr Wissen auswendig lernen und deshalb hatten Sie ein so gutes Gedächtnis. Jetzt haben wir alles auf dem Computer, wir müssen uns gar nichts mehr merken, also verlieren wir diese Fähigkeit. Die Wissenschaft sagt, dass 95 % unseres Gehirns nicht verwendet wird. Das, was wir in unserem Alltag nutzen, sind maximal 5 % und der Rest liegt brach - so habe ich das zumindest gelesen. Wenn sich also nach Darwins Theorie dieses [große Gedächtnis] entwickelt hat, müsste es doch irgendwann einmal benutzt worden sein, denn nichts entwickelt sich schließlich unnütz. Wir müssen es benutzt haben, und jetzt verwenden wir es weniger. Das bedeutet, früher haben die Menschen ihr Gehirn ausgiebiger verwendet. Ich weiß nicht, wie die Erklärung aus Sicht der Neurowissenschaften lautet, aber das ist meine Vermutung, dass sie es irgendwann einmal benutzt haben, denn auch nach Darwins Evolution entwickeln sich neue Fähigkeiten, weil wir sie brauchen, entweder weil sich die Umgebungsbedingungen verändert haben, oder was auch immer. Und wenn eine solche Fähigkeit jetzt nicht benutzt wird, bedeutet das, dass sie früher benutzt wurde. Warum sonst sollte sie überhaupt existieren?
In jedem Fall sind die Veden voluminös, sie sind sehr umfangreich. In der Tat sind die indischen Schriften so gewaltig, dass selbst dann, wenn man alles stehen und liegen lässt, um nur noch zu studieren, ein Leben nicht genug ist. Du musst ein paar Mal geboren werden, um den gesamten Lernstoff zu bewältigen. Jemand hat es einmal nachgerechnet:
Es dauert 132 Jahre
um die Veden nur durchzulesen.
Das ist eine lange Zeit. Natürlich berücksichtigt dies nicht einmal die verschiedenen Kommentare und die Kommentare zu den Kommentaren. Die Veden sind vier an der Zahl und sie werden aufgezählt als
Rig-veda
Yajur-veda
Sama-veda
Atharva-veda
Jeder Veda ist in vier Untergruppen gegliedert. Diese Unterteilungen lauten
Samhita
Brahmana
Aranyaka
Upanishad
Es gibt vier Samhitas und viele Brahmanas, Aranyakas und Upanishaden. Das wird insgesamt ganz schön voluminös. Und wie gesagt schließt das noch nicht die vielen Kommentare mit ein. Alles in Indien hat seinen Kommentar, denn das Original zu verstehen ist heute sehr schwierig. Und es gibt Kommentare zu Kommentaren, um es noch eingehender zu erklären. Auch dies verdeutlicht noch einmal, dass unsere Fähigkeit zu Begreifen in den Keller abgesunken ist. Damals haben die Leute gelesen und gleich alles verstanden. Später musste es ihnen dann noch zusätzlich erklärt werden.