
Liebe Besucher,
Liebe Devotees,
nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.
Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.
Ich freue mich auf einen regen Austausch.
Euer Vedanta
Diener nach 1000+ Leben
Zitat von Vedanta am 12. Februar 2017, 15:08 UhrBhaktirasamrita-sindhu, Östlicher Teil, 2. Welle (Kassette 14)
SH Shri Satyanarayana Dasa Babaji MaharajaRupa Gosvami erklärt weiterhin die Gliedmaßen des hingebungsvollen Dienstes und der nächste zur Diskussion stehende ist Nr. 47, Dasyam oder Dienertum genannt. Dasa bedeutet Diener und die Stimmung eines Dieners heißt Dasya-bhava. Alleine dieses Bewusstsein zu haben, das ist das Glied. Dasyam karmarpanam dasye kainkaryam api sarvata. Er definiert Dasyam als von zweierlei Art:
- Eine Art nennt sich Karmarpanam – seine Aktivitäten oder die Ergebnisse dieser Aktivitäten Shri Bhagavan als Gabe darbringen.
- Die zweite Art nennt sich Kainkarya, von dem Wort Kinkara abgeleitet, einem anderen Wort für Dasa oder Diener.
Kim bedeutet was und Kara bedeutet tun. Jemand der sich mit gefalteten Händen nähert und fragt was soll ich tun, wird Kinkara genannt. Weil er so spricht:
kim karomi – was soll ich tun, mein Herr?
- darum erhält er den Namen Kinkara was auf seine Bereitschaft zu dienen hinweist, und das entsprechende Bewusstsein dazu heißt Kainkarya, was ein anderes Wort für Dasya ist. Hier aber impliziert Rupa Gosvami beide als Teil von Daysa, sowohl Karmarpanam (Karma opfern) als auch Dienst an sich.
Tatra adyam yatha skandhe – ein Beispiel für Ersteres wird in dem folgenden Vers aus dem Skanda Purana angeführt:
tasmin samarpitam karme svabhavikam api ishvare
bhavet bhagavatam dharma tat karma kim uparpitamWenn jemand all seine Tätigkeiten - selbst wenn es sich um Svabhavika oder pflichtgemäße Tätigkeiten entsprechend der eigenen Natur (gemäß Varna und Ashrama) handelt - Shri Bhagavan darbringt, werden alle diese Opfergaben zu Bhagavad-dharma. Ganz zu schweigen davon wenn es sich um Arbeit für Shri Bhagavan handelt, die dargebracht wird.
Im Grunde stellt Rupa Gosvami hier zwei Dinge bezüglich Arpitam oder Opfergaben heraus:
- Opfern von Svabhavika- karma, also unserer naturgemäßen Tätigkeiten oder Pflichten, zu Shri Bhagavan und
- Opfern von Tätigkeiten zu Shri Bhagavan, die in Beziehung zu Shri Bhagavan Selbst stehen.
Diese werden als Bhagavad-dharma bezeichnet.
Dies wird im nächsten Vers definiert:
karma svabhavika bhadram japa dhyana archanadi ca
it dvividam krishne vaishnave dasyam arpitamKarma ist zweierlei Art: 1) das was gemäß den eigenen vorgeschriebenen Pflichten ausgeführt wird und 2) Tätigkeiten wie etwa das Chanten der Namen Shri Bhagavans, das Studieren der Schriften oder die Verehrung der Arcavigraha.
Wenn Vaishnavas diese beiden Arten von Karma zu Krishna opfern wird das Dasyam genannt.
Jiva Gosvami kommentiert dazu wie folgt:
karmarpanam iti anudya dasyam iti vidiyate
tade tacchya anyamatam sumatam tu kainkaryamIn der ersten Definition, als er darüber sprach, dass Dasya von zweierlei Art ist – Karmarpanam and Kainkarya – erklärt er, dass Dasya das Prädikat und Karmarpanam das Subjekt ist, d.h. Karmarpan wird Dasya genannt. So lautet die Aussage. Und Kainkaryam wird als Dasya bezeichnet, weil es sich bei Dasya um etwas noch nicht Bekanntes handelt, wohingegen Karmarpan bereits vertraut ist.
Er weist jedoch darauf hin, dass Karmarpan als Teil von Dasya zu akzeptieren nicht unsere Meinung ist. Dies ist die Meinung anderer. Dies heißt, dass Rupa Gosvami selbst, das Darbringen der eigenen vorgeschriebenen Pflichten zu Krishna nicht als Dasya or Dienertum akzeptiert, weil es nicht unter die Definition von Uttama-bhakti fällt. Und er definiert ja hier die Gliedmaßen von Uttama-sadhana-bhakti. Er hat bereits die Definition von Uttama-bhakti gegeben und erklärt, dass sie drei Arten umfasst, nämlich Sadhana, Bhava and Prema. Daraufhin begann er zu definieren was Sadhana-bhakti ist. Nachdem er diese definiert hatte, erklärte er dass es verschiedene Variantendavon gibt. Seine Erläuterungen hier betreffen daher nicht gemischte Hingabe oder Mishra-bhakti sondern vielmehr Uttama-bhakti oder reine Hingabe. Und Karmarpan ist keine reine Hingabe, weil das Erfüllen seiner Pflichten nichts mit Hingabe zu tun hat. Nur am Ende wenn man das zu Krishna opfert, wird dann dieser Teil zu Hingabe.
Die Definition von Uttama-bhakti macht es deutlich:
anyabhilashita shunyam jnana karmady anavritam
anukulyena krishnanu shilanam bhaktir uttamaUttama-bhakti ist frei von jeglicher Bedeckung durch Jnana und Karma, d.h. frei von Wünschen nach Karma oder Jnana etc., sei es nun das Karma selbst oder dessen Ergebnis. Wenn daher jemand seine gewöhnlichen Pflichten ausführt und dann das Ergebnis Krishna darbringt, wird das nicht als reine Hingabe betrachtet.
Wir haben ja auch bereits studiert, dass wenn eine Person auch nur einmal Shraddha in das Hören über Shri Bhagavan und Seine Spiele entwickelt, er die Qualifikation dafür verliert Karma auszuführen.
tavat karmani kurvita na nirvidyeta yavata
mat-katha-shravanadau va shraddha yavan na jayateSolange man sich nicht von alltäglichen und regelmäßigen Pflichten loslöst oder seinen Glauben nicht erweckt hat, Themen über mich zu hören, muss man seine vorgeschriebenen Pflichten von Varnashrama erfüllen.
Shri Bhagavata Purana 11.20.9
Krishna Selbst erklärt, dass sobald jemand Shraddha entwickelt hat, er kein Adhikari hat oder nicht mehr qualifiziert ist Karma auszuführen. Er ist vielmehr qualifiziert Hingabe oder Bhakti zu praktizieren. Was sonst ist die Bedeutung der Aussage er habe Shraddha? Jeder handelt gemäß seinem Shraddha. Und wenn jemand Shraddha in Bhakti hat – warum sollte er Karma ausführen?
yadṛcchaya mat-kathadau jata-shraddhas tu yah puman
na nirvinno nati-sakto bhakti-yogo ’sya siddhi-daḥWenn jemand durch unverhoffte Gemeinschaft mit Devotees Glauben an Meine Themen entwickelt hat, und vom materiellen Leben weder besonders angewidert noch daran gebunden ist, ist diese Person für Bhakti qualifiziert und wird die Vollkommenheit erreichen.
Shri Bhagavata Purana 11.20.8
Eine Person die Jata-shraddha ist, wendet sich der Hingabe zu. Wie sollte eine solche Person Karma ausführen und zu Shri Bhagavan darbringen?
Offensichtlich fällt also dieses Karmarpan nicht unter die Definition von Uttama-bhakti. Daher sagt Jiva Gosvami dass dies die Meinung einiger anderer, nicht jedoch seine persönliche Meinung ist. Nichtsdestotrotz hat er es erwähnt nur damit wir wissen, dass manche Leute Karmarpan auch als Bhakti akzeptieren. Denn das Wissen um Uttama-bhakti beinhaltet auch das Wissen darum, was nicht Uttama-bhakti ist, damit wir sie nicht miteinander verwechseln. Uttama-bhakti bedeutet für Shri Bhagavan zu arbeiten, und nicht arbeiten und Ihm dann die Ergebnisse davon zu opfern. Deshalb sagt Jiva Gosvami tade tacchya anyamatam sumatam tu kenkaryam: Das ist die Meinung von anderen Leuten, unserer Auffassung nach aber gehört nur Kainkaryam in die Kategorie Dasya, d.h. die die Gemütsstimmung des Dienertums. Und er erklärt weiter die Bedeutung von Kainkarya:
taccha kinkaro asmin atiyabhiman [?]
Kainkarya bedeutet das Ego oder Bewusstsein von
ich bin ein Diener.Hierbei ist anzumerken, dass er nicht die Tätigkeit des Dienstes spezifiziert. Er sagt nicht, dass Kainkaryam bedeute, Dienst zu tun, denn Kinkara bezeichnet jemanden der Dienst verrichtet. Er sagt vielmehr, dass es sich um jemanden handelt der dieses Bewusstsein hat, dass er oder sie ein Diener ist. Denn wenn das entsprechende Bewusstsein da ist, werden daraus Handlungen entspringen. Andernfalls könnte man die Tätigkeit ausführen aber nicht verbunden mit dem entsprechenden Bewusstsein dafür - und das wäre eben nicht Dasya.
Dasya ist ein Bewusstsein. Danach erst führt man die Tätigkeiten aus. Wichtig ist wiederum das Bewusstsein. Kinkaro asmin atiyabhiman. Diese Art Abhiman, wörtlich übersetzt als Stolz. Hier aber bedeutet es das innere Gespür ich bin dies und jenes - diese Art inneres Gefühl sollte ich haben dass ich ein Diener bin, nicht etwa dass ich ein Meister, Svami, Maharaja, Prabhu oder dies und jenes bin, keines von diesen. Devotee zu sein bedeutet dieses innere Gefühl als ein Diener zu haben.
Yathyuktam iti hasam uchaye: und wie es in der Itihasa samucchaya heißt:
janmantara sahasreshu yasyasyan matir idrishi
daso ‘ham vasudevasye sarvan lokan samudaretNach Tausenden und Abertausenden von Geburten, wenn jemand das Bewusstsein erlangt, dass er oder sie Diener von Shri Vasudeva, Krishna ist, kann eine solche Person die ganze Welt erheben.
Nur eine solche Person hat reinigende Kraft. Andere Leute schaffen nur Verunreinigungen.
Die Wurzel materieller Fesselung liegt im Ego ich bin dies und jenes, was sich unterscheidet vom Ego ich bin Diener. Abgesehen von den Devotees hat jeder dieses Bewusstsein kein Diener sondern irgendetwas anderes zu sein.
Das ist die Verunreinigung.
Wenn Menschen über die Unreinheit des Herzens sprechen oder über das Reinigen des Herzens, dann sollten wir wissen, was Unreinheit ist. Verunreinigung ist Bewusstsein außer demjenigen ein Diener von Shri Bhagavan zu sein. Was auch immer sonst das Bewusstsein ist ist Verunreinigung.
Folglich können jene Leute, die einen anderen Weg propagieren, niemandem helfen, nicht einmal sich selbst, weil sie nicht das Bewusstsein des Dienertums haben. Obwohl sie viele Anhänger und Macht, Position, Reichtum usw. haben können, sind sie weder rein im Herzen, noch können sie andere rein machen. Denn jedes andere Gefühl oder Bewusstsein ist alles unrein, ob es nun das Gefühl ist, dass man Brahman ist oder das Gefühl, dass man etwas anderes ist.
Deshalb sagte Shri Maharajaji gestern:
der Weg ist nur einer!
Obwohl wir manchmal über Jnana-marga, Yoga-marga, Karma-marga etc. hören, gibt es nur einen Pfad, und das ist der Weg der Bhakti. Und der Grund dafür ist, dass, wenn man nicht zu diesem Bewusstsein kommt, man nicht aus dieser materiellen Welt herauskommen wird. Außerdem wird man auf der spirituellen Ebene keine Fortschritte machen. Materiell kann jemand voranschreiten, aber das hat aus spiritueller Sicht keinen Wert, denn er kommt nicht höher. Er steht zwar vor dir auf gleicher Höhe, aber er bewegt sich ausschließlich auf der horizontalen Ebene. Diese Art von Fortschritt hat keinerlei Wert aus Adhyatmika- oder spiritueller Sicht.
Deshalb sagt er, dass eine solche Person die ganze Welt erheben kann, denn wenn er einmal dieses Bewusstsein hat, kann er es auch anderen geben - und das ist der Sinn von Erhebung. Wer das Mati oder Bewusstsein hat,
Daso ‘ham vasudevasye,
ich bin ein Dasa,
Kinkara von Krishna,
Krishna Dasa,er hat die Kraft andere zu erheben, sarvan lokan samudaret.
Jivera svarupa haya nityera krishna dasa, das ist unsere natürliche Stellung, Krishna Dasa zu sein. Alle anderen Positionen sind unnatürlich. Auf unseren Körper bezogen bezeichnen wir zwar gewisse Dinge ebenfalls als natürlich. Aber auch das ist nicht wirklich natürlich. Wirklich natürlich ist das was sich auf mein eigenes Selbst bezieht, im Unterschied zum feinstofflichen oder grobstofflichen Körper. Und das ist Daso ‘ham.
Das ist die wahre Bedeutung von Kainkarya und das ist auch der Anfang von Bhakti, dass wir immerzu und unter allen Umständen dieses Bewusstsein haben
ich bin ein Diener.
Bhaktirasamrita-sindhu, Östlicher Teil, 2. Welle (Kassette 14)
SH Shri Satyanarayana Dasa Babaji Maharaja
Rupa Gosvami erklärt weiterhin die Gliedmaßen des hingebungsvollen Dienstes und der nächste zur Diskussion stehende ist Nr. 47, Dasyam oder Dienertum genannt. Dasa bedeutet Diener und die Stimmung eines Dieners heißt Dasya-bhava. Alleine dieses Bewusstsein zu haben, das ist das Glied. Dasyam karmarpanam dasye kainkaryam api sarvata. Er definiert Dasyam als von zweierlei Art:
- Eine Art nennt sich Karmarpanam – seine Aktivitäten oder die Ergebnisse dieser Aktivitäten Shri Bhagavan als Gabe darbringen.
- Die zweite Art nennt sich Kainkarya, von dem Wort Kinkara abgeleitet, einem anderen Wort für Dasa oder Diener.
Kim bedeutet was und Kara bedeutet tun. Jemand der sich mit gefalteten Händen nähert und fragt was soll ich tun, wird Kinkara genannt. Weil er so spricht:
kim karomi – was soll ich tun, mein Herr?
- darum erhält er den Namen Kinkara was auf seine Bereitschaft zu dienen hinweist, und das entsprechende Bewusstsein dazu heißt Kainkarya, was ein anderes Wort für Dasya ist. Hier aber impliziert Rupa Gosvami beide als Teil von Daysa, sowohl Karmarpanam (Karma opfern) als auch Dienst an sich.
Tatra adyam yatha skandhe – ein Beispiel für Ersteres wird in dem folgenden Vers aus dem Skanda Purana angeführt:
tasmin samarpitam karme svabhavikam api ishvare
bhavet bhagavatam dharma tat karma kim uparpitam
Wenn jemand all seine Tätigkeiten - selbst wenn es sich um Svabhavika oder pflichtgemäße Tätigkeiten entsprechend der eigenen Natur (gemäß Varna und Ashrama) handelt - Shri Bhagavan darbringt, werden alle diese Opfergaben zu Bhagavad-dharma. Ganz zu schweigen davon wenn es sich um Arbeit für Shri Bhagavan handelt, die dargebracht wird.
Im Grunde stellt Rupa Gosvami hier zwei Dinge bezüglich Arpitam oder Opfergaben heraus:
- Opfern von Svabhavika- karma, also unserer naturgemäßen Tätigkeiten oder Pflichten, zu Shri Bhagavan und
- Opfern von Tätigkeiten zu Shri Bhagavan, die in Beziehung zu Shri Bhagavan Selbst stehen.
Diese werden als Bhagavad-dharma bezeichnet.
Dies wird im nächsten Vers definiert:
karma svabhavika bhadram japa dhyana archanadi ca
it dvividam krishne vaishnave dasyam arpitam
Karma ist zweierlei Art: 1) das was gemäß den eigenen vorgeschriebenen Pflichten ausgeführt wird und 2) Tätigkeiten wie etwa das Chanten der Namen Shri Bhagavans, das Studieren der Schriften oder die Verehrung der Arcavigraha.
Wenn Vaishnavas diese beiden Arten von Karma zu Krishna opfern wird das Dasyam genannt.
Jiva Gosvami kommentiert dazu wie folgt:
karmarpanam iti anudya dasyam iti vidiyate
tade tacchya anyamatam sumatam tu kainkaryam
In der ersten Definition, als er darüber sprach, dass Dasya von zweierlei Art ist – Karmarpanam and Kainkarya – erklärt er, dass Dasya das Prädikat und Karmarpanam das Subjekt ist, d.h. Karmarpan wird Dasya genannt. So lautet die Aussage. Und Kainkaryam wird als Dasya bezeichnet, weil es sich bei Dasya um etwas noch nicht Bekanntes handelt, wohingegen Karmarpan bereits vertraut ist.
Er weist jedoch darauf hin, dass Karmarpan als Teil von Dasya zu akzeptieren nicht unsere Meinung ist. Dies ist die Meinung anderer. Dies heißt, dass Rupa Gosvami selbst, das Darbringen der eigenen vorgeschriebenen Pflichten zu Krishna nicht als Dasya or Dienertum akzeptiert, weil es nicht unter die Definition von Uttama-bhakti fällt. Und er definiert ja hier die Gliedmaßen von Uttama-sadhana-bhakti. Er hat bereits die Definition von Uttama-bhakti gegeben und erklärt, dass sie drei Arten umfasst, nämlich Sadhana, Bhava and Prema. Daraufhin begann er zu definieren was Sadhana-bhakti ist. Nachdem er diese definiert hatte, erklärte er dass es verschiedene Variantendavon gibt. Seine Erläuterungen hier betreffen daher nicht gemischte Hingabe oder Mishra-bhakti sondern vielmehr Uttama-bhakti oder reine Hingabe. Und Karmarpan ist keine reine Hingabe, weil das Erfüllen seiner Pflichten nichts mit Hingabe zu tun hat. Nur am Ende wenn man das zu Krishna opfert, wird dann dieser Teil zu Hingabe.
Die Definition von Uttama-bhakti macht es deutlich:
anyabhilashita shunyam jnana karmady anavritam
anukulyena krishnanu shilanam bhaktir uttama
Uttama-bhakti ist frei von jeglicher Bedeckung durch Jnana und Karma, d.h. frei von Wünschen nach Karma oder Jnana etc., sei es nun das Karma selbst oder dessen Ergebnis. Wenn daher jemand seine gewöhnlichen Pflichten ausführt und dann das Ergebnis Krishna darbringt, wird das nicht als reine Hingabe betrachtet.
Wir haben ja auch bereits studiert, dass wenn eine Person auch nur einmal Shraddha in das Hören über Shri Bhagavan und Seine Spiele entwickelt, er die Qualifikation dafür verliert Karma auszuführen.
tavat karmani kurvita na nirvidyeta yavata
mat-katha-shravanadau va shraddha yavan na jayate
Solange man sich nicht von alltäglichen und regelmäßigen Pflichten loslöst oder seinen Glauben nicht erweckt hat, Themen über mich zu hören, muss man seine vorgeschriebenen Pflichten von Varnashrama erfüllen.
Shri Bhagavata Purana 11.20.9
Krishna Selbst erklärt, dass sobald jemand Shraddha entwickelt hat, er kein Adhikari hat oder nicht mehr qualifiziert ist Karma auszuführen. Er ist vielmehr qualifiziert Hingabe oder Bhakti zu praktizieren. Was sonst ist die Bedeutung der Aussage er habe Shraddha? Jeder handelt gemäß seinem Shraddha. Und wenn jemand Shraddha in Bhakti hat – warum sollte er Karma ausführen?
yadṛcchaya mat-kathadau jata-shraddhas tu yah puman
na nirvinno nati-sakto bhakti-yogo ’sya siddhi-daḥ
Wenn jemand durch unverhoffte Gemeinschaft mit Devotees Glauben an Meine Themen entwickelt hat, und vom materiellen Leben weder besonders angewidert noch daran gebunden ist, ist diese Person für Bhakti qualifiziert und wird die Vollkommenheit erreichen.
Shri Bhagavata Purana 11.20.8
Eine Person die Jata-shraddha ist, wendet sich der Hingabe zu. Wie sollte eine solche Person Karma ausführen und zu Shri Bhagavan darbringen?
Offensichtlich fällt also dieses Karmarpan nicht unter die Definition von Uttama-bhakti. Daher sagt Jiva Gosvami dass dies die Meinung einiger anderer, nicht jedoch seine persönliche Meinung ist. Nichtsdestotrotz hat er es erwähnt nur damit wir wissen, dass manche Leute Karmarpan auch als Bhakti akzeptieren. Denn das Wissen um Uttama-bhakti beinhaltet auch das Wissen darum, was nicht Uttama-bhakti ist, damit wir sie nicht miteinander verwechseln. Uttama-bhakti bedeutet für Shri Bhagavan zu arbeiten, und nicht arbeiten und Ihm dann die Ergebnisse davon zu opfern. Deshalb sagt Jiva Gosvami tade tacchya anyamatam sumatam tu kenkaryam: Das ist die Meinung von anderen Leuten, unserer Auffassung nach aber gehört nur Kainkaryam in die Kategorie Dasya, d.h. die die Gemütsstimmung des Dienertums. Und er erklärt weiter die Bedeutung von Kainkarya:
taccha kinkaro asmin atiyabhiman [?]
Kainkarya bedeutet das Ego oder Bewusstsein von
ich bin ein Diener.
Hierbei ist anzumerken, dass er nicht die Tätigkeit des Dienstes spezifiziert. Er sagt nicht, dass Kainkaryam bedeute, Dienst zu tun, denn Kinkara bezeichnet jemanden der Dienst verrichtet. Er sagt vielmehr, dass es sich um jemanden handelt der dieses Bewusstsein hat, dass er oder sie ein Diener ist. Denn wenn das entsprechende Bewusstsein da ist, werden daraus Handlungen entspringen. Andernfalls könnte man die Tätigkeit ausführen aber nicht verbunden mit dem entsprechenden Bewusstsein dafür - und das wäre eben nicht Dasya.
Dasya ist ein Bewusstsein. Danach erst führt man die Tätigkeiten aus. Wichtig ist wiederum das Bewusstsein. Kinkaro asmin atiyabhiman. Diese Art Abhiman, wörtlich übersetzt als Stolz. Hier aber bedeutet es das innere Gespür ich bin dies und jenes - diese Art inneres Gefühl sollte ich haben dass ich ein Diener bin, nicht etwa dass ich ein Meister, Svami, Maharaja, Prabhu oder dies und jenes bin, keines von diesen. Devotee zu sein bedeutet dieses innere Gefühl als ein Diener zu haben.
Yathyuktam iti hasam uchaye: und wie es in der Itihasa samucchaya heißt:
janmantara sahasreshu yasyasyan matir idrishi
daso ‘ham vasudevasye sarvan lokan samudaret
Nach Tausenden und Abertausenden von Geburten, wenn jemand das Bewusstsein erlangt, dass er oder sie Diener von Shri Vasudeva, Krishna ist, kann eine solche Person die ganze Welt erheben.
Nur eine solche Person hat reinigende Kraft. Andere Leute schaffen nur Verunreinigungen.
Die Wurzel materieller Fesselung liegt im Ego ich bin dies und jenes, was sich unterscheidet vom Ego ich bin Diener. Abgesehen von den Devotees hat jeder dieses Bewusstsein kein Diener sondern irgendetwas anderes zu sein.
Das ist die Verunreinigung.
Wenn Menschen über die Unreinheit des Herzens sprechen oder über das Reinigen des Herzens, dann sollten wir wissen, was Unreinheit ist. Verunreinigung ist Bewusstsein außer demjenigen ein Diener von Shri Bhagavan zu sein. Was auch immer sonst das Bewusstsein ist ist Verunreinigung.
Folglich können jene Leute, die einen anderen Weg propagieren, niemandem helfen, nicht einmal sich selbst, weil sie nicht das Bewusstsein des Dienertums haben. Obwohl sie viele Anhänger und Macht, Position, Reichtum usw. haben können, sind sie weder rein im Herzen, noch können sie andere rein machen. Denn jedes andere Gefühl oder Bewusstsein ist alles unrein, ob es nun das Gefühl ist, dass man Brahman ist oder das Gefühl, dass man etwas anderes ist.
Deshalb sagte Shri Maharajaji gestern:
der Weg ist nur einer!
Obwohl wir manchmal über Jnana-marga, Yoga-marga, Karma-marga etc. hören, gibt es nur einen Pfad, und das ist der Weg der Bhakti. Und der Grund dafür ist, dass, wenn man nicht zu diesem Bewusstsein kommt, man nicht aus dieser materiellen Welt herauskommen wird. Außerdem wird man auf der spirituellen Ebene keine Fortschritte machen. Materiell kann jemand voranschreiten, aber das hat aus spiritueller Sicht keinen Wert, denn er kommt nicht höher. Er steht zwar vor dir auf gleicher Höhe, aber er bewegt sich ausschließlich auf der horizontalen Ebene. Diese Art von Fortschritt hat keinerlei Wert aus Adhyatmika- oder spiritueller Sicht.
Deshalb sagt er, dass eine solche Person die ganze Welt erheben kann, denn wenn er einmal dieses Bewusstsein hat, kann er es auch anderen geben - und das ist der Sinn von Erhebung. Wer das Mati oder Bewusstsein hat,
Daso ‘ham vasudevasye,
ich bin ein Dasa,
Kinkara von Krishna,
Krishna Dasa,
er hat die Kraft andere zu erheben, sarvan lokan samudaret.
Jivera svarupa haya nityera krishna dasa, das ist unsere natürliche Stellung, Krishna Dasa zu sein. Alle anderen Positionen sind unnatürlich. Auf unseren Körper bezogen bezeichnen wir zwar gewisse Dinge ebenfalls als natürlich. Aber auch das ist nicht wirklich natürlich. Wirklich natürlich ist das was sich auf mein eigenes Selbst bezieht, im Unterschied zum feinstofflichen oder grobstofflichen Körper. Und das ist Daso ‘ham.
Das ist die wahre Bedeutung von Kainkarya und das ist auch der Anfang von Bhakti, dass wir immerzu und unter allen Umständen dieses Bewusstsein haben
ich bin ein Diener.