Willkommen im Forum

Liebe Besucher,
Liebe Devotees,

nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.

Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

Euer Vedanta

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Erwartungen

Also, was hast du erwartet?
Jessica Richmond, LMHC, Vedische Psychotherapeutin
https://www.jessicarichmondtherapist.com

Frosch

Ich habe Mückenstiche an meinen Armen, Händen, Hals und den Zehenspitzen. Sie sind groß und sehr juckend. Die juckendsten sind auf meinen Zehen. Um 2:00 Uhr morgens, als ich jetlagged vom Juckreiz aufwache, fange ich an, mich zu ärgern. „Warum ließen die Reinigungskräfte die Hoteltür offen, damit diese lästigen Moskitos reinkommen konnten? Sie sind so nachlässig. Kümmern sie sich denn überhaupt nicht um ihre Gäste? Das ist ein schlechter Service! Ich werde mich morgen früh beim Manager beschweren.“ Als ob diese Schuldzuweisung mir den Juckreiz nehmen würde.

Dann erinnerte ich mich an eine Frage, die mir im Laufe der Jahre immer wieder geholfen hat Frieden und manchmal sogar Humor zu finden, unter ansonsten verstörenden Umständen. Ich fragte mich: „Also, was hast du erwartet, meine Liebe?“ Sobald ich die Absurdität meiner Antwort erkannte, brach ich in Gelächter aus. Ich hatte erwartet, dass es in meinem Zimmer keine Moskitos geben würde. Versteh mich nicht falsch, diese Art von Erwartung mag völlig vernünftig erscheinen. Zum Beispiel, wenn ich meine eigene Wohnung hätte, in der ich versuchen könnte, solche Dinge zu kontrollieren, oder wenn ich in ein schönes Hotel in Amerika einchecken würde. Aber das ist nicht der Fall. Tatsächlich bin ich in Indien, wo Moskitos grassieren. Und ja, in diesen Teilen der Welt nehmen die Menschen Moskitos nicht so ernst. Das bedeutet nicht, dass sie unaufmerksam sind oder sich nicht um ihre Gäste kümmern. Sie sind einfach entspannter und akzeptieren alles Leben als solches, einschließlich der Kreaturen, die in Hotelzimmern, im Essen und an anderen unerwarteten Orten erscheinen, aber dieser Teil der Geschichte ist für ein anderes Mal bestimmt. Im Moment geht es um mein neu gewonnenes Verständnis, dass nicht nur meine Erwartungen zu hoch waren, sondern auch mein Glück dabei verloren ging. Ich beraubte mich selbst der Möglichkeit, mich friedlich, fröhlich und begeistert zu fühlen, die genau in diesem Moment des Juckens und der Verärgerung da war.

Erwartungen bedeutet, dass wir die Realität nicht akzeptieren. Wir akzeptieren das Leben nicht so, wie es ist. Stattdessen wollen wir, dass das Leben zu unseren Bedingungen verläuft, und wir werden unglücklich, wenn es nicht so ist. Unerfüllte Erwartungen können sich in einem chronischen Gefühl der Unzufriedenheit mit Menschen und Situationen äußern. Leider, wenn wir gestört werden, weil unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, verpassen wir die Schönheit des Lebens, die sich in jedem Moment direkt vor unseren Augen entfaltet. Wir verpassen die Chance uns verzaubern zu lassen, oder die Pracht des Ganzen zu bewundern. Anstatt mich zu ärgern, als mich meine Mückenstiche juckten, hätte ich mich freuen können, dass ich wieder in Indien war, dem Ort, den ich mir so viele Jahre lang gewünscht hatte zu besuchen! Ich hätte mich auch durch das weiche, saubere Bett, auf dem ich ausgestreckt lag, getröstet fühlen können, eine willkommene Erleichterung nach dem beengenden Flugzeugsitz, auf dem ich über 16 Stunden lang gesessen war. Ich hätte sogar dankbar für die Mückenstiche sein können, indem ich sie als Willkommens-Liebesbisse Mutter Indiens betrachte.

Kannst du dir vorstellen, wenn ich meine Erwartungen bei meiner Ankunft in Indien bewusst erkannt hätte, bevor ich in mein Hotelzimmer eincheckte? Stell dir vor, ich hätte zu mir etwa gesagt: „Okay, meine Liebe. Jetzt bist du in Indien. Mach dich bereit für die Moskitos! Es wird viele geben. Lass uns versuchen, uns vor ihnen mit einem natürlichen Mückenschutzmittel zu schützen. Und wenn du gebissen wirst ist das auch kein Beinbruch. Das gehört einfach zum Eintrittspreis mit dazu. Wir werden nicht zulassen, dass Mückenstiche dich von deiner Freude ablenken. Du kannst etwas ätherisches Lavendelöl auf ihr Bisse geben, um den Juckreiz zu stoppen. Aber nicht den Blick für das Ganze verlieren! Lass nicht zu, dass dein kritischer Verstand dein süßes Herz ruiniert. Denke daran, warum du in dieses großartige Land gekommen bist und wie glücklich du bist, hier zu sein. Bleib präsent in deinem Herzen, fühle dein eigenes Glück und konzentriere dich auf dein Ziel.“

Meine Frage an dich lautet also: Kannst du bei dir eine Erwartung erkennen, die du möglicherweise hast und die dich daran hindert, die Schönheit der Situation zu genießen? Wo sind die scharfen Kanten, die du vermeiden könntest, die dich pieksen? Sie versuchen, deine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dreh dich um und schau sie an. Lehne dich tiefer in die unbequemen Stellen. Beobachte sie. Was sind deine subtilen Erwartungen? Kannst du mutig genug sein sie loszulassen? Kannst du einfach andere Menschen, Situationen und das Leben so akzeptieren, wie sie sind? Halte die Augen offen und empfange einfach alles, was da ist. Versuch nicht, es zu ändern. Lass jetzt die Schönheit des Lebens dein Herz überfluten und dein ganzes Wesen beleben!

Neu hochgeladen mit freundlicher Genehmigung von Jessica Richmond
https://www.jessicarichmondtherapist.com/blog/so-what-were-you-expecting