
Liebe Besucher,
Liebe Devotees,
nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.
Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.
Ich freue mich auf einen regen Austausch.
Euer Vedanta
Frohes Neues Jahr!
Zitat von Vedanta am 11. März 2017, 19:34 UhrAm morgigen Sonntag ist Gaura Purnima, der 531. Erscheinungstag von Shri Chaitanya Mahaprabhu. Dies ist der eigentliche Neujahrstag für uns Gaudiya-Vaishnavas, weil Shri Chaitanya bekanntlich Krishna Selbst war, der die Rolle eines Krishna-Devotees spielte, und diesem Geiste den Sankirtan, das gemeinsame Singen der Namen Krishnas ins Leben gerufen hat. Nach christlicher Zeitrechnung erschien er am 18. Februar 1486 in Bengalen in Indien, nur 4.588 Jahre nach dem Verscheiden Shri Krishnas von dieser Erde, was auch den Beginn des Kali-yuga markiert (3.102 v. Chr.). Im Gegensatz zu Shri Krishna, der 125 Jahre auf der Erde weilte, dabei aber stets ein völlig faltenfreies und jugendliches Aussehen mit prächtigem Haar bewahrte - als Er die Bhagavad Gita zu Arjuna sprach, war Er etwa 89 Jahre jung - dauerten die ebenso stets jugendlichen Spiele Shri Chaitanyas gerade einmal 48 Jahre. Puh, das waren jetzt viele Zahlen, aber das musste jetzt einfach mal sein ?
Wer hier etwas mehr in die Tiefe der historischen und archäologischen Befunde gehen möchte, dem sei der nachfolgende Artikel des Mathematikers und ehemaligen NASA-Mitarbeiters Dr. N.S. Rajaram empfohlen:
Dr. N.S. RajaramDoch zurück zum Erscheinen Shri Chaitanyas. Warum eigentlich kam Er nach bereits nach so kurzer Zeit nach Krishna schon wieder als Chaitanya-Avatar auf die Erde zurück?
Zunächst einmal sei die Anmerkung erlaubt, dass diese häufigen göttlichen Visiten natürlich eine große Ehre und immense Freude für die Erde dastellen und dadurch jedes Mal ihre überragende Alleinstellung unter den Planeten bestätigt wird - siehe dazu auch unseren Forumsartikel in der Rubrik Astronomie: „Die Erde, Zentrum des Universums.“
Die Gründe für das Erscheinen Shri Chaitanyas sind mindestens genauso vielfältig und vielschichtig wie die Gründe für Sein vorheriges Erscheinen als Shri Krishna. Shri Vrindavan Dasa Thakur erklärt diese im Chaitanya Bhagavata und schickt dabei aber wohlweislich voraus - hierfür sogar Lord Brahma, den Baumeister unseres Universums zitierend -, dass das Erscheinen Shri Krishnas und Seiner Avatare grundsätzlich unvorstellbar und unzugänglich sei. Niemand könne Shri Krishnas oder Shri Chaitanyas Erscheinen verstehen, ohne dafür von Ihm oder Seinen Verehrern begnadet zu sein. Sodann zitiert er aus der Bhagavad Gita:
yadā yadā hi dharmasya glānir bhavati bhārata
abhyutthānam adharmasya tadātmānaṁ sṛjāmy ahamO Bharata, wenn jemals die Rechtschaffenheit (Dharma) sinkt und die Ungerechtigkeit überhand nimmt, immer dann manifestiere ich Mich Selbst.
- Bhagavad Gita 4.7
paritrāṇāya sādhūnāṁ vināśāya ca duṣkṛtām
dharma-saṁsthāpanārthāya sambhavāmi yuge yugeIch manifestiere Mich in jedem Zeitalter für den Schutz der Tugendhaften, der Ausrottung der Schurken, und der Herstellung von Dharma.
- Bhagavad Gita 4.8
Aber ist Gott denn nicht unparteiisch? Wie kann Er so grausam sein?
Auf diesen möglichen Einwand hin entgegnet Shridhara Svami wie folgt:
"Denke nicht, dass Shri Bhagavan grausam sei, weil Er die Schurken auslöscht. Sowohl die Nährung als auch die Züchtigung eines Kindes durch seine Mutter sind nicht etwa auf ihre Grausamkeit zurückzuführen, vielmehr sind beide Ausdruck ihrer Liebe und Zuneigung. Gleichermaßen sollte man verstehen, dass, ob Er nun Bösewichte tötet oder Seine Devotees schützt, beides die Gnade Shri Bhagavans ist, der der fürsorgliche Erhalter von beiden ist, den Tugendhaften und den Sündhaften."
Hier noch ein kurzer Auszug aus dem Kommentar von Shri Vishvanatha Chakravarti Thakur, Krishna's obige Aussage quasi erweiternd:
Das Wort Dushkritam bezieht sich auf Dämonen wie Ravana, Kamsa und Keshi, die für andere unbesiegbar sind und die Meine Devotees in große Not stürzen.
Waren die Leute zur Zeit des Erscheinens von Shri Chaitanya etwa nicht tugendhaft und rechtschaffen?
Nach Shri Vrindavana Das Thakur hatten die damaligen Menschen - vor allem in Navadvipa in Bengalen - zwar einen enorm hohen Bildungsgrad und erfreuten sich großen Wohlstands bei bester Gesundheit, waren aber in der Regel leider ganz und gar nicht an Hingabe oder Dienst zu Gott interessiert:
sakala samsara matta vyavahara-rase
krishna-puja krishna-bhakti karo nahi vaseDie ganze Welt frönte dem Materialismus, niemand beschäftigte sich damit, Krishna zu verehren oder Ihm zu dienen.
- Chaitanya-bhagavata, Adi-khanda, 1.2.86
Die Hauptmission des „Goldenen Avatars“ bestand demnach in:
kali-yuge sarva-dharma hari sankirtana
saba prakashilena chaitanya-narayanaShri Chaitanya führte das gemeinsame Singen der Heiligen Namen Shri Haris als Herzstück religiöser Praxis im Kali-yuga ein.
- Chaitanya-bhagavata, Adi-khanda 1.2.26
Ein Indiz für Sein späteres Wirken, war übrigens bereits die Mondfinsternis zum Zeitpunkt Seiner Geburt. Weil dies für gewöhnlich zu den unheilvollen Omen zählt, begaben sich die Gläubigen als Schutzmaßnahme zum Baden in die heilige Ganga, während sie laut die Heiligen Namen „Hari, Hari“ riefen. Die anwesenden schaulustigen Moslems lachten sich natürlich ins Fäustchen und konnten sich wohl auch offenen Spott nicht verkneifen, denn das Hindi-Wort „Hari“ bedeutet „Dieb“. Als Vaishnavas verstehen wir „Hari“ als Namen und auch Eigenschaft Krishnas, derjenige nämlich, der alles Schlechte im Leben wegnimmt.
Letztendlich, trotz der Eklipse, war es aber eine Vollmondnacht und weil die Körpertönung Shri Chaitanyas golden oder gaura ist, heißt unser heutiger Festtag „Gaura Purnima“, „Der Vollmond beim Erscheinen des Goldenen Avatars.“
Am morgigen Sonntag ist Gaura Purnima, der 531. Erscheinungstag von Shri Chaitanya Mahaprabhu. Dies ist der eigentliche Neujahrstag für uns Gaudiya-Vaishnavas, weil Shri Chaitanya bekanntlich Krishna Selbst war, der die Rolle eines Krishna-Devotees spielte, und diesem Geiste den Sankirtan, das gemeinsame Singen der Namen Krishnas ins Leben gerufen hat. Nach christlicher Zeitrechnung erschien er am 18. Februar 1486 in Bengalen in Indien, nur 4.588 Jahre nach dem Verscheiden Shri Krishnas von dieser Erde, was auch den Beginn des Kali-yuga markiert (3.102 v. Chr.). Im Gegensatz zu Shri Krishna, der 125 Jahre auf der Erde weilte, dabei aber stets ein völlig faltenfreies und jugendliches Aussehen mit prächtigem Haar bewahrte - als Er die Bhagavad Gita zu Arjuna sprach, war Er etwa 89 Jahre jung - dauerten die ebenso stets jugendlichen Spiele Shri Chaitanyas gerade einmal 48 Jahre. Puh, das waren jetzt viele Zahlen, aber das musste jetzt einfach mal sein ?
Wer hier etwas mehr in die Tiefe der historischen und archäologischen Befunde gehen möchte, dem sei der nachfolgende Artikel des Mathematikers und ehemaligen NASA-Mitarbeiters Dr. N.S. Rajaram empfohlen:
Dr. N.S. Rajaram
Doch zurück zum Erscheinen Shri Chaitanyas. Warum eigentlich kam Er nach bereits nach so kurzer Zeit nach Krishna schon wieder als Chaitanya-Avatar auf die Erde zurück?
Zunächst einmal sei die Anmerkung erlaubt, dass diese häufigen göttlichen Visiten natürlich eine große Ehre und immense Freude für die Erde dastellen und dadurch jedes Mal ihre überragende Alleinstellung unter den Planeten bestätigt wird - siehe dazu auch unseren Forumsartikel in der Rubrik Astronomie: „Die Erde, Zentrum des Universums.“
Die Gründe für das Erscheinen Shri Chaitanyas sind mindestens genauso vielfältig und vielschichtig wie die Gründe für Sein vorheriges Erscheinen als Shri Krishna. Shri Vrindavan Dasa Thakur erklärt diese im Chaitanya Bhagavata und schickt dabei aber wohlweislich voraus - hierfür sogar Lord Brahma, den Baumeister unseres Universums zitierend -, dass das Erscheinen Shri Krishnas und Seiner Avatare grundsätzlich unvorstellbar und unzugänglich sei. Niemand könne Shri Krishnas oder Shri Chaitanyas Erscheinen verstehen, ohne dafür von Ihm oder Seinen Verehrern begnadet zu sein. Sodann zitiert er aus der Bhagavad Gita:
yadā yadā hi dharmasya glānir bhavati bhārata
abhyutthānam adharmasya tadātmānaṁ sṛjāmy aham
O Bharata, wenn jemals die Rechtschaffenheit (Dharma) sinkt und die Ungerechtigkeit überhand nimmt, immer dann manifestiere ich Mich Selbst.
- Bhagavad Gita 4.7
paritrāṇāya sādhūnāṁ vināśāya ca duṣkṛtām
dharma-saṁsthāpanārthāya sambhavāmi yuge yuge
Ich manifestiere Mich in jedem Zeitalter für den Schutz der Tugendhaften, der Ausrottung der Schurken, und der Herstellung von Dharma.
- Bhagavad Gita 4.8
Aber ist Gott denn nicht unparteiisch? Wie kann Er so grausam sein?
Auf diesen möglichen Einwand hin entgegnet Shridhara Svami wie folgt:
"Denke nicht, dass Shri Bhagavan grausam sei, weil Er die Schurken auslöscht. Sowohl die Nährung als auch die Züchtigung eines Kindes durch seine Mutter sind nicht etwa auf ihre Grausamkeit zurückzuführen, vielmehr sind beide Ausdruck ihrer Liebe und Zuneigung. Gleichermaßen sollte man verstehen, dass, ob Er nun Bösewichte tötet oder Seine Devotees schützt, beides die Gnade Shri Bhagavans ist, der der fürsorgliche Erhalter von beiden ist, den Tugendhaften und den Sündhaften."
Hier noch ein kurzer Auszug aus dem Kommentar von Shri Vishvanatha Chakravarti Thakur, Krishna's obige Aussage quasi erweiternd:
Das Wort Dushkritam bezieht sich auf Dämonen wie Ravana, Kamsa und Keshi, die für andere unbesiegbar sind und die Meine Devotees in große Not stürzen.
Waren die Leute zur Zeit des Erscheinens von Shri Chaitanya etwa nicht tugendhaft und rechtschaffen?
Nach Shri Vrindavana Das Thakur hatten die damaligen Menschen - vor allem in Navadvipa in Bengalen - zwar einen enorm hohen Bildungsgrad und erfreuten sich großen Wohlstands bei bester Gesundheit, waren aber in der Regel leider ganz und gar nicht an Hingabe oder Dienst zu Gott interessiert:
sakala samsara matta vyavahara-rase
krishna-puja krishna-bhakti karo nahi vase
Die ganze Welt frönte dem Materialismus, niemand beschäftigte sich damit, Krishna zu verehren oder Ihm zu dienen.
- Chaitanya-bhagavata, Adi-khanda, 1.2.86
Die Hauptmission des „Goldenen Avatars“ bestand demnach in:
kali-yuge sarva-dharma hari sankirtana
saba prakashilena chaitanya-narayana
Shri Chaitanya führte das gemeinsame Singen der Heiligen Namen Shri Haris als Herzstück religiöser Praxis im Kali-yuga ein.
- Chaitanya-bhagavata, Adi-khanda 1.2.26
Ein Indiz für Sein späteres Wirken, war übrigens bereits die Mondfinsternis zum Zeitpunkt Seiner Geburt. Weil dies für gewöhnlich zu den unheilvollen Omen zählt, begaben sich die Gläubigen als Schutzmaßnahme zum Baden in die heilige Ganga, während sie laut die Heiligen Namen „Hari, Hari“ riefen. Die anwesenden schaulustigen Moslems lachten sich natürlich ins Fäustchen und konnten sich wohl auch offenen Spott nicht verkneifen, denn das Hindi-Wort „Hari“ bedeutet „Dieb“. Als Vaishnavas verstehen wir „Hari“ als Namen und auch Eigenschaft Krishnas, derjenige nämlich, der alles Schlechte im Leben wegnimmt.
Letztendlich, trotz der Eklipse, war es aber eine Vollmondnacht und weil die Körpertönung Shri Chaitanyas golden oder gaura ist, heißt unser heutiger Festtag „Gaura Purnima“, „Der Vollmond beim Erscheinen des Goldenen Avatars.“