Willkommen im Forum

Liebe Besucher,
Liebe Devotees,

nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.

Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

Euer Vedanta

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Krishna und die Quantenphysik

Hinduismus“, 1. Teil
SH Shri Satyanarayana Dasa Babaji Maharaja

Vrindavan ist ein heiliger Ort, es gibt hier viele alte Tempel. Leider wurden viele von ihnen von den Mogulen abgerissen, als sie in Delhi herrschten. Krishna wird in Seiner Archa-vigraha verehrt, die ihr heute Morgen gesehen habt. Wie ihr in den Büchern „Darshana“ oder „Hinduismus“ von Knott lesen könnt, betrachten wir diese nicht als Götzenbild oder Statue oder Ähnliches. Außenstehende denken vielleicht, dass das wie eine Puppe oder eine Statue aussieht, wie ein Götzenbild. Tatsächlich aber ist das Göttliche darin anwesend. Es gibt hierzu einen ganzen Vorgang, wie das Göttliche in die Archa-vigraha eintritt, wie Es dorthin eingeladen wird, und dann kann ein gegenseitiger Austausch stattfinden. Ich gebe manchmal als Beispiel die Quantenmechanik, in der es die Welle-Teilchen-Theorie gibt, mit der heutzutage jeder vertraut ist. Licht ist ein sehr interessantes Phänomen und es ist schwierig herauszufinden, ob es sich hierbei tatsächlich um eine Welle handelt oder ob es eher aus Teilchen besteht. Vor etwa 75 Jahren wurde das sogenannte Doppelspaltexperiment gemacht, was zeigt, dass, wenn man Licht als Welle testen will, es sich wie eine Welle verhält. Wenn man es hingegen als ein Teilchen testen will, dann verhält sich wie ein Teilchen. Es scheint demnach so, als ob das Licht weiß, was du vorhast.

Doppelspaltexperiment

Die Wissenschaftler sind davon völlig verwirrt.

Sie haben diesbezüglich so viele Ideen und Theorien hervorgebracht. Aber wie kommt das eigentlich? Letzthin wird behauptet, Licht sei beides, nämlich ein Energie-Quant mit ein wenig Wellennatur, das plötzlich auseinanderbricht - es gibt mannigfaltige Erklärungsversuche.

Ich verwende daher dieses Beispiel, um zu zeigen, dass es eben manchmal davon abhängt, was man sehen will. Ähnliches gilt in Bezug auf die Archa-vigraha. Wenn du die Gestalt Krishnas als Statue betrachten willst, dann ist sie eine Statue. Sie wird dir nichts tun, sie steht einfach nur da. Wenn du hingegen Krishna als Gott, als lebendige Person sehen willst, dann ist Er eine lebendige Person. Er wird dann auch entsprechend erwidern. Alles hängt von dem ab, was wir in Sanskrit „Bhava“ nennen. Im Deutschen gibt es hierfür kein geeignetes Wort, aber man könnte es mit Stimmung oder Gefühl übersetzen. Auf den feineren Ebenen hängt die Realität oder Wahrheit oftmals von unserer Stimmung ab, unserem Konzept, unserem Denkprozess. Es ist nicht eine eingefrorene Realität, wie etwa ein Tisch mit Länge und Breite, die jeder nachprüfen kann. Nein:

Auf der subtilen Ebene,
auf der Quantenebene,
ändern sich die Dinge.
Nichts ist sicher.

Man kann nicht genau bestimmen, wo sich das Elektron zu einer bestimmten Zeit aufhält, man kann es nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausdrücken. Deshalb hat Heisenberg sein Prinzip der Unschärfe gegeben. Auf diesen Ebenen wird es daher ein wenig verschwommen, auch was Materie anbelangt. Und wir bringen ja sogar noch vor, dass Materie nicht das Einzige ist, sondern dass es etwas über der Materie gibt, nämlich Bewusstsein. Bewusstsein ist aber noch schwerer zu definieren und zu studieren. Eines der größten Forschungsgebiete bildet derzeit die Neurowissenschaft, das Studium des Bewusstseins. Es gibt diesbezüglich viel Forschung, aber trotzdem ist man sich nicht sicher, was Bewusstsein ist. Wir werden das noch eingehend in der Bhagavad Gita studieren, wo es anders erklärt wird und wie man es erfahren kann. Ich will damit sagen, dass es etwas gibt, das über unsere normale tägliche Erfahrung hinausgeht. Diese Realität ist für uns ebenfalls erfahrbar, wir müssen uns jedoch dafür qualifizieren. Wenn ich quantenmechanische Experimente durchführen möchte, so kann ich das nicht einfach mit meinen vorhandenen Geräten machen. Ich brauche ein zusätzliches Instrument. Wenn wir daher über das Bewusstsein erfahren wollen, können wir es nicht mit unserem unreinen Bewusstsein studieren.

Unser Bewusstsein muss gereinigt werden
und dann können wir darin eintauchen.

Das ist der ganze Sinn und Zweck von Yoga oder Bhakti-yoga oder irgendwelchen anderen Pfaden der Spiritualität. Und dann werdet ihr sehen, dass die Dinge, von denen im Hinduismus gesprochen wird, sinnvoll sind. Dies ist nicht möglich, wenn man alles nur aus der Distanz betrachtet und womöglich selber vom Christentum, Judentum oder Islam geprägt wurde - all diesen abrahamitischen Religionen - denn diese haben ihr eigenes Konzept, ihr eigenes Verständnis, wovon der Hinduismus sich vollständig abhebt. Es passt einfach nicht zusammen. Ihr wisst zum Beispiel alle, was eine Hose ist und ihr wisst natürlich auch, was ein Rock ist. Aber dann kommt ihr nach Indien und seht jemanden, der einen Sari trägt. Wie werdet ihr das nun einordnen? Denn euer Konzept ist ja, dass es entweder einen Rock oder eine Hose gibt, so ist eure Vorstellung. Was werdet ihr tun, um diesen Sari einer dieser beiden Kategorien zuzuordnen? Ihr könnt sagen: „Nun, es ist eine Art Rock“. Aber eigentlich ist es kein Rock, im Gegensatz zu einem Rock ist es nämlich nur ein flaches Tuch, das auf bestimmte Art und Weise gefaltet wird. Es wird gebunden, genauso wie ein Dhoti. Ihr seht auch, dass Krishna einen Dhoti anhat. Es sieht vielleicht eher wie ein Pyjama aus [Lachen im Publikum], aber es ist ebenfalls nur ein Stück Tuch. Ich gebe dieses Beispiel, um zu zeigen, wie wir etwas begreifen, was über unsere gegenwärtige Vorstellung hinausgeht. Das kann nur verstanden werden, wenn ich mein altes Konzept aufgebe und versuche, selbst in dieses neue Konzept einzutauchen und dann eine Erfahrung davon zu sammeln. Ansonsten, wenn ich auf meinem eigenen Standpunkt beharre und versuche, es von da zu betrachten, werde ich es auf meine eigene Art und Weise verstehen, die aber nicht das wahre Verständnis sein wird. Es passt halt schlichtweg nicht zu meinen Parametern.

Der Hinduismus ist etwas, das sich in einem Teil der Erde entwickelt hat, der sehr isoliert war, weil Indien ja von drei Himmelsrichtungen her vom Meer umgeben ist und im Norden der Himalaya liegt, der beinahe unmöglich überwunden werden kann. Mit anderen Worten war Indien von jeher ein sehr isolierter Ort, wohin nicht so sehr Leute aus Europa oder Amerika (was damals ganz möglich war) kamen und von daher eine Art Kultur entstand, sich entwickelte und für viele Jahrtausende fortsetzte, also für sehr lange Zeit.

Man hat einige alte Städte entdeckt,
die über 5.000 Jahre alt sind
mit vielen Einrichtungen wie Straßen,
Sanitäranlagen, Badeplätzen, Kochgelegenheiten,
mehrstöckigen Gebäuden ...

und es wurden zahlreiche derartige Städte gefunden! Deshalb ist es eine sehr alte Zivilisation. Es wurden bisher nicht viele Forschungen in dieser Richtung betrieben und kaum etwas findet sich in Schriftform dokumentiert. Vieles davon kann man aber tatsächlich im Internet finden. Indien war somit wie eine Art Kokon, Ereignisse haben sich hier zugetragen und alles hat sich auf seine eigene Weise entwickelt, weil es nicht viel Interaktion mit dem Westen gab. Wenn man natürlich Geschichte studiert, gab es schon auch Interaktion mit der griechischen Zivilisation. Die griechische Mythologie hat viele Berührungspunkte mit den indischen Erzählungen. Wenn ihr daher den Hinduismus verstehen und in ihn eintauchen wollt, müsst ihr euch ein wenig frei von eurem Geist und euren Vorstellungen machen. Ihr werdet ein wenig von dieser Erfahrung bekommen, während ihr hier in Vrindavan lebt, wir werden euch nämlich jeden Tag herumführen.