Willkommen im Forum

Liebe Besucher,
Liebe Devotees,

nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.

Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

Euer Vedanta

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Shri Narasimha Erscheinungstag

Narasimha Caturdasi

An diesem Tag vor langer, langer Zeit (wohl Millionen von Jahren) erschien Shri Bhagavan in seiner gewaltigen, wutentbrannten Form als Halb-Mensch-halb-Löwe, Nara-Simha.

Ja, auch Shri Bhagavan kann wütend werden, wenn nämlich seine lieben Verehrer von neidischen und boshaften Menschen schlecht behandelt werden. Und Er liebt es aber auch manchmal zu kämpfen! All diese Eigenschaften kommen Ihm, woher auch sonst? Babaji Maharaja erklärte in einer Vorlesung zum Madhurya-kadambini, dass Shri Krishna sehr großzügig ist wenn es darum geht den Menschen und vor allem seinen Verehrern alle möglichen Wünsche zu erfüllen. Aber Krishna ist äußerst knauserig, wenn es darum geht jemandem reine Bhakti zu schenken. Babaji fügte noch humorvoll hinzu, dass auch der Geiz seinen Ursprung in Gott hat und Er diesen aber eigentlich nur in Bezug auf reine Bhakti zeigt. Ansonsten ist Krishna wie gesagt unendlich großzügig, Er gibt uns zu jeder Zeit und in jeder Hinsicht alles. Selbst wenn wir dann noch Extrawünsche haben sollten, so erfüllt er auch diese, manchmal allerdings erst im nächsten oder übernächsten Leben, diese Dinge müssen schließlich mit den unzähligen Wünschen aller anderen Lebewesen sinnvoll und harmonisch koordiniert werden.

Doch zurück zum heutigen Thema. Shri Narasimha erschien also um den kleinen Jungen Prahlad vor dessen eigenem grausamen Vater zu beschützen. Prahlad war ein großer Verehrer Vishnus, sein Vater aber hasste Vishnu von ganzem Herzen. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Die Spannungen zwischen Vater und Sohn bauten sich immer mehr auf bis sich sein Vater mit dem wohlklingenden Namen Hiranyakashipu (Hiranya=Gold, Kashipu=Kissen) schließlich dazu entschied, Prahlad zu töten. Das wiederum brachte Shri Vishnu – den ewigen, unsichtbaren Zeugen aller Geschehnisse - zur Weißglut, der daraufhin, begleitend von infernalem Getöse und markdurchdringendem Löwengebrüll aus einer berstenden Palastsäule heraussprang. Es folgte ein erbitterter Zweikampf der spannender nicht hätte sein können! Auf der einen Seite der mit allen mystischen Yoga-Kräften gesegnete Hiranyakashipu (er hatte sich diese in jahrtausendelanger Askese und Pranayama angeeignet; sein Pranayama war so energiegeladen, dass Flammen aus seinem Kopf schossen), und auf der anderen Seite der allmächtige Shri Bhagavan als Narasimha-Avatar. Während Hiranyakashipu sehr verbissen und unter Einsatz all seiner Kräfte und Tricks kämpfte, war der Kampf für Shri Narasimhadeva vergleichbar mit der spielerischen Jagd einer Katze nach einer Maus, also dem sprichwörtlichen Katz-und-Maus-Spiel. Am Ende legte Shri Narasimha Hiranyakashipu auf Seinen Schoß, öffnete mit Seinen scharfen Fingernägeln dessen Bauchdecke und riss ihm die Gedärme heraus. Ein klarer Sieg für Shri Narasimha!

Das Problem war aber noch nicht vorüber bzw. nun ein anderes. Denn Shri Narasimha war immer noch wütend ohne Ende und nichts und niemand konnte seinen Zorn besänftigen, sogar Shri Lakshmidevi, Seine Gemahlin suchte vorübergehend das Weite. Brahma ji, das Oberhaupt der Devas hatte daraufhin die Eingebung, Shri Prahlad vorzuschicken um Shri Narasimha mit Gebeten zu besänftigen. Diese Strategie erwies sich als erfolgreich. Das Herz Shri Narasimhas schmolz unverzüglich, als Er den kleinen Prahlad zu Seinen Füßen sah und Gebete darbringen hörte. Zwei dieser Gebete lauteten wie folgt (Übersetzung ins Englische jeweils von SH Bhanu Swami):

manye dhanābhijana-rūpa-tapaḥ-śrutaujas-tejaḥ-prabhāva-bala-pauruṣa-buddhi-yogāḥ
nārādhanāya hi bhavanti parasya puṁso bhaktyā tutoṣa bhagavān gaja-yūtha-pāya

Ich denke, dass Reichtum, Familie, Schönheit, Stärke, Gelehrsamkeit, Kraft der Sinne, Pracht, Macht, Stärke des Körpers, Anstrengung, Intelligenz, Karma, Jnana oder Ashthanga-yoga Shri Bhagavan nicht befriedigen können. Shri Bhagavan war hingegen zufrieden mit dem König der Elefanten Gajendra, weil er Shri Bhagavan hingegeben war.

- Shri Bhagavata Purana 7.9.9

viprād dvi-ṣaḍ-guṇa-yutād aravinda-nābha-pādāravinda-vimukhāt śvapacaṁ variṣṭham
manye tad-arpita-mano-vacanehitārtha-prāṇaṁ punāti sa kulaṁ na tu bhūrimānaḥ

Ich betrachte einen Hundeesser, der alles - Geist, Worte, Aktivitäten, Reichtum und Leben - Shri Bhagavan widmet, höher als einen Brahmanen, der alle zwölf zuvor erwähnten Dinge hat, der aber den Lotusfüßen Shri Bhagavans abgeneigt ist. Er reinigt seine ganze Familie, während der so genannte ehrbare Mensch es nicht tut.

- Shri Bhagavata Purana 7.9.10

Kommentar von Shri Vishvanatha Chakravarti Thakur:

Was muss noch gesagt werden? Man sollte die Abwesenheit oder Anwesenheit von Bhakti in Betracht ziehen. Ich halte einen Hundeesser für besser als einen Brahmanen ohne Bhakti, ganz zu schweigen von anderen, auch wenn er mit den zwölf im vorigen Vers erwähnten Eigenschaften ausgestattet ist. Ganz zu schweigen von Brahmanen mit nur sieben oder acht, oder drei oder vier dieser Eigenschaften. Ganz zu schweigen von Brahmanen gänzlich ohne diese Eigenschaften! […]

Jai Shri Narasimhadev!!

Shri Narasimha