Willkommen im Forum

Liebe Besucher,
Liebe Devotees,

nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.

Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

Euer Vedanta

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Śrī Nṛsiṁha Caturdaśi (Deutsch)

Heute am Dienstag, den 9. Mai ist Nṛsiṁha Caturdaśi, der Erscheinungstag von Śrī Nṛsiṁha. An diesem Tag, oder vielmehr in der Abenddämmerung, hat Śrī Bhagavān in seiner furchteinflößenden Gestalt als Nṛsiṁha den größten Terrorkönig und Dämon aller Zeiten quasi in der Luft zerrissen. Genauer gesagt hat er Ihn sich auf den Schoß gelegt und dann mit den Fingernägeln dessen Brustkorb und Bauch zerfetzt und dann seine Gedärme herausgerissen. Es ist offensichtlich, dass Śrī Nṛsiṁha äußerst wütend war, jemand muss Ihn buchstäblich zur Weißglut gebracht haben. Dieser Jemand war der besagte Terrorkönig, der eine zeitlang das gesamte Universum unter seine Kontrolle brachte. Niemand wagte es, diesem mächtigen Tyrannen auch nur zu widersprechen, geschweige denn gegen ihn anzutreten. Kraft jahrtausendelanger Entbehrungen im Yoga wurde er schlicht unbesiegbar. Kein Mensch, kein Tier und kein Halbgott, niemand konnte sich auch nur im Entferntesten mit ihm messen. Alle Lebewesen - nicht nur auf dieser Erde - waren seinen grausamen Launen ausgeliefert, es gab kein Entkommen. Er bestimmte alle Gesetze, ja, er bestimmte sogar das Wetter, weil er die zuständigen Halbgötter unterworfen hatte (das ist Fakt). Er bestimmte die Bildung und die Lehrpläne an den Schulen. Was er sagte, hatte als Wahrheit zu gelten, alles andere erklärte er schlichtweg als Fake-News. Aber Spaß beiseite, besonders die Menschen litten tatsächlich sehr unter seiner dämonischen, gottlosen Herrschaft. Dieser Dämon hieß Hiraṇyakaśipu. Und er hatte einen Sohn namens Prahlāda, der ihm wohl äußerlich ähnlich sehen mochte, innerlich jedoch von völlig anderer Art war. Er liebte und verehrte nämlich Śrī Bhagavān. Er konnte und wollte an nichts anderes denken, und predigte diese Botschaft auch an seine Schulkameraden. Hiraṇyakaśipu bekam dies natürlich über die Lehrer mit, und war ganz und gar nicht „amused“ darüber. Wie alle anständigen Dämonen betrachtete er schließlich Śrī Bhagavān als seinen absoluten Erzfeind und ständigen Widersacher. In der Tat, war es seine Absicht, Śrī Bhagavān eines Tages zur Strecke zu bringen, Ihn zu töten. Allein schon aus Blutrache. Denn Śrī Bhagavān hatte vor einiger Zeit bereits seinen geliebten Dämonenbruder Hiraṇyākṣa getötet. Als daher nun immer deutlicher wurde, dass sein eigener Sohn seinen Todfeind Śrī Bhagavān verehrte, platzte ihm eines Tages der Kragen. Er stellte seinen Sohn zur Rede, das Gespräch eskalierte und am Ende wollte er ihn gar töten. In diesem Augenblick erschien mit markerschütterndem Gebrüll Śrī Bhagavān als Halb-Mensch-Halb-Löwe - das ist nämlich die Bedeutung des Namens Nṛsiṁha - aus einer Palastsäule. Im darauffolgenden heftigen Zweikampf war Hiraṇyakaśipu chancenlos, und die Begegnung endete in der oben beschriebenen Weise mit dem eindeutigen Sieg Śrī Nṛsiṁhas.

Prahlāda aber, der Sohn Hiraṇyakaśipus, ist für uns Devotees ein leuchtendes Vorbild der Bhakti. Seine Hingabe und Uneigennützigkeit sind beispiellos. Das zeigt sich beispielsweise an seinen Gebeten, wovon eines nachfolgend abgedruckt ist.

svasty astu viśvasya khalaḥ prasīdatāṁ dhyāyantu bhūtāni śivaṁ mitho dhiyā
manaś ca bhadraṁ bhajatād adhokṣaje āveśyatāṁ no matir apy ahaitukī

Lass das Universum von Jubel erfüllt sein! Mögen die Gottlosen nicht zornig sondern fröhlich sein! Mögen alle Wesen kraft ihrer Intelligenz über ein gemeinsames Miteinander meditieren! Möge der Geist frei von Bindung sein! Möge unser Geist motivlos in Shri Bhagavān vertieft sein!

- Śrī Bhāgavata Purāṇa, 5.18.9

Kommentar von Śrī Viśvanātha Chakravartī Ṭhakur:

Durch das Rezitieren dieses Mantras bringt er [Śrī Prahlāda] seine Gebete dar. Wenn wir für Wonne und Freude im Universum beten, sollte es auch für die Sündigen und Gottlosen Frohsinn geben. Dann sollten die Devotees nicht geplagt sein. Darum betet er, dass die Dämonen frei von Zorn sind (prasīdatāṁ). Auch wenn die Devotees nicht geplagt sind, kann es immer noch gegenseitige Feindseligkeit zwischen anderen Wesen geben. Damit kann es aber keine unbeschwerte Freude geben. Darum sagt er: „Mögen alle Wesen über die Glückseligkeit meditieren!“

Glückseligkeit kann nicht koexistieren mit der Bindung an materiellen Genuss. Deshalb betet er, dass der Geist an der Glückseligkeit teilhat. Bhadraṁ bedeutet hier „ohne Bindung“.

Ohne Bhakti ist sogar Glück unheilvoll. Möge sich daher unser Niṣkāma (Ahaitukī)-Geist in Kṛṣṇa vertiefen. Da in seinem Gebet nicht von „heute“ oder „genau jetzt“ die Rede ist, wird Śrī Bhagavān seine Wünsche im Laufe der Zeit erfüllen.

Man sollte jetzt aber nicht sagen, dass am Ende alle Jīvas befreit werden und dass dann doch alle Universen leer sein würden, denn die Jīva-śakti und Maya-śakti sind ewig. Die Jīva-śakti wird unzählige andere Jīvas für die materielle Welt manifestieren.

Jai Śrī Nṛsiṁha!

Narasimha