Willkommen im Forum

Liebe Besucher,
Liebe Devotees,

nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.

Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

Euer Vedanta

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Kein Knecht. Sei Du Selbst!

Zufällig stieß ich beim Aufräumen meiner Mailbox nun auf diese Klangdatei einer Vorlesung von Babaji Maharaja über eine verblüffende Lektion Buddhas, aus der wir alle frische Kraft und Ermutigung für unsere tägliche Praxis schöpfen können. Viel Vergnügen beim Lesen!

Kein Knecht. Sei Du Selbst!
SH Shri Satyanarayana Dasa Babaji Maharaja
(
Aus einer Vorlesung in Frankreich)

Es gibt diese berühmte Geschichte im Leben von Buddha:

Buddha kam in einem Dorf vorbei. Wir mögen das vielleicht nicht wissen, aber er hatte auch viele Feinde. Wir alle wissen von Buddha, dass er ein großer verwirklichter Mensch war, dass er ein Avatar war, viele Anhänger hatte und Vorträge hielt. Aber wir wissen nicht, dass auch er zu kämpfen hatte. Auch er musste Widerständen ins Auge sehen.

Er sollte also in diesem Dorf eine Predigt halten, einen Vortrag, und es gab aber einen Mann dort der ihn hasste. Vielleicht war der Sohn dieses Mannes ein Anhänger Buddhas geworden und natürlich ist er dann darüber verärgert, dass sein junger Sohn Buddhas Schüler geworden ist. So beschloss der Mann, wenn Buddha kommt: „Ich werde ihn beleidigen und beschimpfen!“ Wenn du wütend auf jemanden bist und du diese Person treffen und mit ihr sprechen willst, arbeitest du in deinem Kopf ein großes Programm aus, was du sagen wirst: „… und dann wird diese Person das sagen, und ich werde darauf so antworten, dann wird die Person dies erwidern, und ich werde jenes sagen.“ Du hast also bereits alle deine Argumente im Kopf. Und du übst diese Argumente viele, viele Male. Tag und Nacht werden dir diese Argumente durch den Kopf gehen, bis du die Person triffst. Weil du wütend bist. Dieser Mann hatte auch viele Argumente in seinem Kopf vorbereitet.

Als Buddha ankam betrat er vollkommen friedfertig das Dorf, doch kaum sah ihn der Mann, fing dieser an, ihn zu beschimpfen:

Du bist ein Schurke!
Du bist ein
Nichtsnutz!
Du bist … !!!

Der Mann hatte bisher keine andere Erfahrung gemacht als die, dass, wenn du jemanden beleidigst, diese Person dich auch wieder zurück beleidigen wird. Er erwartete daher, dass Buddha auch etwas erwidern würde wie: „Warum sagst du so etwas? Ich bin nicht so ...“ und in diesem Fall hätte der Mann auch bereits Argumente gehabt um zu beweisen, warum er denkt, dass er ein Nichtsnutz ist, wie etwa: „Du läufst einfach durch die Gegend und tust gar nichts, du lebst von den Spenden anderer, du bist so fett .…!“ Alles mögliche, was er so im Kopf hatte.

Aber trotz dieser lautstarken Schimpftirade hörte Buddha einfach nur zu, und der Mann wartete vergeblich auf irgendeine Form von Gegenwehr. Ein verbaler Kampf ist ja im Grunde wie Tennis, man schlägt den Ball auf den Platz des anderen und dann erwartet man, dass diese Person ihn zurückschlägt, damit man ihn daraufhin wieder zurückschlagen kann, das ist schließlich der ganze Spaß am Kampf. Der Spaß am Kampf ist, wenn die andere Person dir eine Antwort gibt. Angenommen, du spielst mit jemandem Tennis und die andere Person schlägt nicht zurück [die Zuhörer lachen]. Wie soll man da spielen?

Buddha verzog keine Miene und sah ihn weiterhin schweigend und friedlich an. Denn manchmal geschieht es bekanntlich, dass man, obwohl man nichts sagt, trotzdem wütend wird, was sich am Gesichtsausdruck zeigt, und was den anderen dann ebenso freut. Buddha hingegen blieb völlig abgeklärt. Nun ist es aber so, wenn du jemanden beschimpfst, kannst du das nicht ad infinitum tun. Du beschimpfst ihn vielleicht eine halbe Minute, eine Minute, oder zwei Minuten, aber danach haben sich deine Beleidigungen erschöpft, es sei denn, du willst sie noch einmal wiederholen [alle lachen], denn du kannst dir gar nicht so viele Schimpfwörter ausdenken. Als Buddha weiterhin nichts sagte, hörte der Mann schließlich auf.

Buddha: Hast du noch etwas zu sagen?

Der Mann wusste nicht, was er jetzt sagen sollte, denn sein ganzer Plan war gescheitert. Der ganze große Plan den er im Kopf hatte: „Ich werde dies sagen und er wird jenes sagen und dann werde ich ihn damit zerschmettern ...“ Wie beim Tennisspielen: „Wenn er den Anschlag macht werde ich einen Volley (Flugball) schlagen ....“ Etwas Derartiges geschah aber nicht. Der Mann wusste somit nicht mehr was er sagen sollte und fragte Buddha:

Mann: Ich habe dich so oft beleidigt, warum sagst du nichts? Warum wirst du nicht wütend?

Buddha: Ich bin nicht dein Knecht, ich bin mein eigener Herr. Wenn ich wütend auf dich werde, dann kannst du jederzeit kommen und mich wütend machen. Das bedeutet, dass du mein Meister wirst. Dann gibt es für mich keinen Frieden in meinem Leben. Und weil es so viele Menschen gibt, können sie jederzeit kommen und mich wütend machen.

Buddha sagte demnach: „Ich bin der Meister meines eigenen Lebens und ich bin nicht abhängig von den guten oder schlechten Bemerkungen anderer. Du kannst mich loben, du kannst mich kritisieren - es liegt an mir, was ich tun will. Mein Handeln ist nicht von deiner Kritik oder deinem Lob abhängig.“ Mit anderen Worten: „Mein Leben ist nicht von den Kommentaren anderer abhängig“. Der Mann war ziemlich schockiert als er das hörte.

Mann: Aber was ist mit all den Beleidigungen die ich dir zugefügt habe?

Buddha: Danke für deine Beleidigungen, aber ich nehme sie nicht an. Du gibst, aber es ist nicht notwendig, dass ich annehme.

Mann: Was soll ich dann jetzt tun?

Buddha: Angenommen, du hättest ein paar Süßigkeiten für mich mitgebracht und ich akzeptiere die Süßigkeiten nicht. Was wirst du tun?

Mann: Offensichtlich nehme ich sie zurück.

Buddha: Und was wirst du damit machen?

Mann: Ich werde sie an meine Kinder verteilen. 

Buddha: Gut, nun nehme ich deine Beleidigungen nicht an. Nimm sie zurück und verteile sie an deine Kinder. [Zuhörer lachen]

Dies hinterließ bei dem Mann natürlich einen sehr starken Eindruck. Am nächsten Tag kam er wieder, inzwischen hatte sich seine ganze Einstellung geändert und er rief aus: „Buddha ist wirklich großartig, er ist ein heiliger Mensch!“ und fiel zu seinen Füßen.

Mann: Bitte vergib mir!

Buddha sah ihn immer noch an und schwieg. Der Mann war daher wiederum verblüfft. [Babaji lacht]

Mann: Ich bitte um Vergebung und du sagst gar nichts?

Buddha: Was meinst du damit, du bittest um Vergebung? Was gibt es da zu vergeben? Ich kann dir verzeihen, wenn ich zornig auf dich war. Ich habe dir aber bereits gesagt, dass ich deine Beleidigungen nicht akzeptiere. Ob du zu meinen Füßen niederfällst und Lieder zu meiner Verherrlichung singst oder mich beleidigst - diese Dinge haben keinen Einfluss auf mich. Für mich sind beide gleich. Als du gestern gekommen bist und mich beschimpft hast dachte ich nicht, dass ich etwas tun muss um Rache zu nehmen, oder wütend auf dich oder verärgert sein soll. Und jetzt kommst du und fällst zu meinen Füßen und bittest um Vergebung. Jetzt glaube ich auch nicht dass ich etwas tun muss. Es ist immer noch dein Problem. Zuerst bist du wütend auf mich und jetzt bist du nicht wütend und fühlst Reue. Es ist also etwas das mit dir zusammenhängt und nicht mit mir. Warum sollte ich mich darum kümmern?

***

Babaji Maharaja fährt fort:

Das ist
was es bedeutet
Du Selbst zu sein

Das ist
was es bedeutet
wirklich zu handeln
und nicht bloß reagierend
In unserem Leben reagieren wir meist

Wir tun Dinge
weil jemand etwas getan hat
Wir tragen sogar unseren Haarstil
weil jemand diese Haarmode trägt
Es ist nicht für mich selbst

Ich bin
nur am Reagieren
mein ganzes Leben lang

Nur wenn du die Kontrolle über deinen Geist hast, dann kannst du handeln. Andernfalls ist unser ganzes Leben nur eine Kette von Reaktionen, obwohl ich denke, dass ich jemand bin, ich bin frei, ich bin unabhängig, ich bin der Meister, ich bin der Kontrollierende - nichts davon. Jeder, der keine Kontrolle über den eigenen Geist und die eigenen Sinne hat, ist nur ein Sklave. Sklave ist nicht das, was Ihr in den Büchern lest, von Sklaven die aus Afrika kamen und auf dem Markt verkauft wurden. Jeder ist ein Sklave, der keine Kontrolle über den Geist hat. Ob jemand Sklave genannt wird, oder ob er oder sie auf dem Markt verkauft werden spielt dabei keine Rolle.

***