Willkommen im Forum

Liebe Besucher,
Liebe Devotees,

nach monatelanger intensiver und freudiger Arbeit an dieser Webseite zusammen mit unserer Webdesignerin bin ich sehr glücklich, dass nun alles soweit vollendet ist. Heute am 9.9.2016
ist zudem der Erscheinungstag von Shrimati Radharani, ein äußerst glücksverheißender Tag
für die Premiere unseres Forums und dieser Webseite als Ganzes.

Anstelle von Verhaltensregeln möchte ich einfach alle TeilnehmerInnen höflich darum bitten,
nett zueinander zu sein und auch bei Meinungsverschiedenheiten – die naturgemäß immer irgendwann bei Diskussionen auftreten werden – stets den guten Ton zu wahren.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

Euer Vedanta

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Shiva - Der Freund des Universums

Shiva – Der Freund des Universums

Am Mittwoch (14. Februar 2018) ist wieder Shiva-Ratri, die Nacht Shivas.

Was folgt sind Auszüge einer wahren Geschichte aus dem Shri Bhagavata Purana. Diese Geschichte lehrt uns unter anderem die Gefährlichkeit von Neid und Stolz, hier vereint in der tragischen Person Dakshas, einem Mitglied im Verwaltungsgremium des Universums. In diesem Gremium befinden sich die führenden Devas, auch Halbgötter genannt, angeführt von Brahma, Shiva, hochrangigen Brahmanen usw., und eben auch Persönlichkeiten wie Daksha, der konkret mit dem Bevölkern des anfangs leeren Universums betraut wurde.

Einst vor unvordenklichen Zeiten führten diese Administratoren des Universums gemeinsam ein gewaltiges, tausendjähriges Yajna (Feuerzeremonie) zur Verehrung Vishnus durch. Als der große Daksha die Arena betrat, standen alle Anwesenden respektvoll von ihren Plätzen auf, außer Brahma und Shiva, was Daksha natürlich sofort zur Kenntnis nahm. Dass Brahma sitzenblieb war für ihn kein Problem, im Gegenteil, denn Brahma war ja sein eigener Vater und dieser brauchte und sollte sich daher gar nicht erheben wenn sein eigener Sohn erscheint. Shiva hingegen war mit der Tochter Dakshas, Shrimati Satidevi verheiratet und somit Dakshas Schwiegersohn. Daher erwartete Daksha, dass Shiva ihm seine Ehre erweisen und aufstehen sollte! Shiva aber tat dies nicht, da er in seiner ihm eigenen Trance in Gedanken an Shri Krishna (manchmal heißt es auch an Shri Rama) versunken war und ihm das äußerliche Geschehen nicht wichtig war. Daksha hielt spontan eine glühende Zornesrede an alle Versammelten, wie wichtig es doch sei, die Etikette des Respekts Höhergestellter zu wahren, und wie unhöflich und unkultiviert doch Shiva sei, der dies auf so grobe Weise (aus Dakshas Sicht) versäumte. Die Stimmung in der Versammlung kippte natürlich sofort um, die Lage eskalierte zwischen Daksha und seinen Anhängern (oder auch Abhängigen) und Shiva und seinen Anhängern. Kurzum, das Ganze mündete in ein heftiges Wortgefecht und schließlich hasserfüllten Flüchen und Gegenflüchen. Shiva beteiligte sich daran nicht sondern verließ stillschweigend die Opferarena und ging nach Hause. Das Yajna wurde sodann ohne die segensreiche Gegenwart Shivas durchgeführt und am Ende badeten alle Teilnehmer als krönender Abschluss am heiligen Zusammenfluss von Ganga und Yamuna in Prayag (heute Allahabad).

Inzwischen war viel Zeit vergangen, und Daksha erhielt von seinem Vater Brahma sogar noch eine Beförderung zum Obersten Stammvater oder Ahnherr der Lebewesen. Und wieder organisierte er ein epochales Yajna, diesmal allerdings ohne Shiva und seine Anhänger dazu einzuladen. Die Kunde von dem Yajna sprach sich rasch auf allen Planeten herum, und auch Satidevi erfuhr davon durch die „geschwätzigen Khecaras die am Himmel flogen“ und die sich darüber unterhielten, dass Daksha ein prunkvolles Yajna zu dieser und jener Zeit plante. Satidevi war einerseits betrübt darüber, dass ihr Vater sie aufgrund seiner Missgunst Shiva gegenüber nicht eingeladen hatte. Andererseits hatte sie auch starke Sehnsucht danach ihre Schwestern und Freunde dort wiederzusehen, noch dazu zu solch einem festlichen Anlass. Also äußerte sie ihren Wunsch Shiva gegenüber. Dieser hatte großes Verständnis für ihre Gefühle, warnte sie aber, dass ihr eigener Vater sie bestimmt nicht respektieren würde, aus Hass ihm, Shiva gegenüber. Satidevi akzeptierte die weisen Worte Shivas, konnte sich aber letztendlich nicht davor zurückhalten, sich doch auf die Reise zum großen Fest zu begeben. Shivas Anhänger begleiteten sie dorthin, angeführt von Nandi dem Stier.

Doch wie Shiva es voraussagte, geschah dort der absolute Eklat. Aus Furcht vor Daksha wurde Satidevi von allen Anwesenden, abgesehen nur von ihrer eigenen Mutter und ihren Schwestern, komplett ignoriert!

Nun wurde Satidevi wütend, weil sich alle Anwesenden durch Dakshas Einfluss gegen Shiva verschworen hatten und sie begann nun in aller Öffentlichkeit ihren Vater mit tiefsinnigen und philosophischen Worten zu tadeln. Eine ihrer Aussagen lautete wie folgt:

yat-pāda-padmaṁ mahatāṁ mano-’libhir niṣevitaṁ brahma-rasāsavārthibhiḥ
lokasya yad varṣati cāśiṣo ’rthinas tasmai bhavān druhyati viśva-bandhave

Du bist neidisch auf den Freund des Universums, dessen Lotusfüße vom bienengleichen Geist der großen Seelen verehrt werden die den Honig der Glückseligkeit des Brahmans begehren, und der auch die Wünsche der Menschen erfüllt, die sich materiellen Gewinn wünschen.

(Shivas Gemahlin Satidevi spricht zu ihrem Vater Daksha)
- Shri Bhagavata Purana, 4.4.15

Daraufhin setzte sich Satidevi auf den Boden hin Richtung Norden gewandt, meditierte über die Elemente Feuer und Luft in ihren Körpergliedern und über die Lotusfüße ihres geliebten und erhabenen Ehemannes Shiva. Als sie so in Trance geriet entfachte sich spontan ein yogisches Feuer, das vor den Augen ihres schockierten Vaters und aller übrigen Anwesenden ihren Körper mit gleißender Flamme verzehrte.

Die Anhänger Shivas, die Satidevi begleitet hatten, rannten sogleich voller Wut auf Daksha los um ihn für seinen maßlosen Frevel zu töten. Bhrigu Muni allerdings, der Guru der Halbgötter rezitierte einige Mantras und rief damit zur Verteidigung Dakshas einige mächtige Wesenheiten herbei, die die Anhänger Shivas zunächst in die Flucht schlugen. Als diese sodann zuhause angelangt ihrem Herrn Shiva von dem entsetzlichen Geschehen in der Opferarena berichteten, war Shiva natürlich außer sich vor Zorn. Er erschuf auf der Stelle Virabhadra, einen schwarzen Giganten mit tausenden Armen, Reißzähnen und bewaffnet mit einem Dreizack. Nachdem Virabhadra seinen Herrn Shiva ehrerbietig umkreist hatte, marschierte er kraftvollen Schrittes los in Richtung Dakshas Opferarena, gefolgt von Shivas kampfbegierigen und wutentbrannt brüllenden Anhängern. Die Stunde der Vergeltung hatte geschlagen! Hier war natürlich jeglicher Widerstand zwecklos, die Opferarena wurde restlos zerstört, die Frevler bestraft und Daksha gnadenlos geköpft (später bekam er allerdings ersatzweise einen Ziegenkopf implantiert; sogar Organtransplantationen sind also nichts Neues unter der Sonne).

Und die Moral von der Geschicht‘
Sei frei von Neid beleidige nicht
Shri Krishna will die Demut seh‘n
So sind wir sicher vor Vergeh‘n

Jai Shri Shiva ji!

Shiva

Vielen Dank für den tollen Beitrag! Satidevi ist aus Liebe zu Shiva in Flammen aufgegangen...wow